Donnerstag, 18. Dezember 2008

Israel und der Westen - Vortrag

Ich war gestern in einem ziemlich spannenden Vortrag mit dem Thema "Israel und der Westen". Organisiert wurde das ganze von der Uni und einer Studentengruppe.
Der Redner, Justus Wertmüller, Journalist des Magazins "Bahamas" hat ordentlich nen Eindruck bei mir hinterlassen. Die Rede war Feuer und Schwefel!! Mann o mann. Nicht im Ansatz friedlich oder gar versöhnlich aber ungeheuer erfrischend. Das gesagte wiederzugeben würde hier den Rahmen sprengen. Zudem habe ich auch nicht alles verstanden, da der liebe Herr recht kompliziert und anspruchsvoll referiert hat.
Aber um einen kleinen Eindruck zu gewinnen, wie amüsant das Ganze war hab ich ein Interview mit ihm aus dem Internet gefischt. Der Eindruck ist sicher ein ähnlicher.
Interview mp3

Das Magazin Bahamas lohnt auch einen Besuch...

Euch Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!!!

Freitag, 28. November 2008

Kunst


Kunst ist überhaupt nichts, wenn sie nicht neu ist. -Karl Friedrich Schinkel



Cooler Spruch, oder? Nur treibt es den Wert seiner Kunst nicht unbedingt in die Höhe. Nun gut, er ist ja schon seit einer Weile tot. Nur seine schönen Hütten stehen noch, wie das obige Schauspielhaus in Bonn. Äh, Berlin natürlich!

*News-feed: Kurz zum Studium. Nächste Woche erwartet uns Erstsemster-Mediziner die Chemieklausur mit dem Thema Anorganik. Sprich über alles was kracht, stinkt und dem Laboranten um die Ohren fliegt. Lustigerweise gibt es praktisch kein anderes Gesprächsthema mehr. Die einen machen sich verrückt und die anderen machen sich lustig über die Sich-verrückt-Macher. Aber alle Lernen. Nun gut, der Spuk ist Freitag ja hoffentlich vorbei, ihr könnt mir ja die Daumen drücken! :)

Montag, 24. November 2008

Ein kleines Gedicht von Kurt Tucholsky (1930)



Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muß eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!


Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.


Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"

Sonntag, 16. November 2008

Fotos aus Bonn


Ich habe euch ja ein wenig auf die Folter gespannt mit Neuigkeiten. Nun, Hannes hat mich über das Wochenende in Bonn besucht. Die Kamera musste ich erstmal von unzähligen Staubfuseln befreien und hab ein paar Fotos von der Umgebung geschossen.Seht selbst. (Hannes und ich vor einem Exponat im Haus der Geschichte- und wackelnde Hand des Museumswächters; Ich in einem netten Café mit Brille probenweise- man weiß ja nie; Wohnzimmer in meinem Wohnheim)

Montag, 3. November 2008

Obama!



Einer der so tanzt kann doch nur gutes wollen!Das Video hat meine letzten Zweifel beseitigt... Werft mir Naivität vor, aber der Kerl hats drauf.

Dienstag, 14. Oktober 2008

In der Bib...

Bib steht kurz für Bibliothek und wir ihr schon erkennen, könnt zeig ich mich stolz mit meinem Buch für Chemie in dem ich jetzt ab und zu mal blättere...

Samstag, 11. Oktober 2008

Früh Kölsch, Studium und Wohnung

Ein kurzes Update, für alle neugierigen.

Das Studium hat ziemlich turbulent begonnen und zwar mit einer Fahrt der Erstsemester Mediziner geleitet durch die Fachschaft. Das Ziel war eine kleine Jungendherberge auf den Hängen von Wuppertal.Sehr Malerisch. Ich meine sogar in der dritten Klasse dort auf einer Klassenfahrt gewesen zu sein und im Essenssaal meine erste Disko erlebt zu haben- Backstreetboys, das schwingt noch mit im Kopf, ich glaube es war ziemlich schrecklich...

Die Erstiefahrt war jedoch sehr erfreulich. Wir hatten ein großes Programm, tagsüber wurde an dem Programm gearbeitet dass wir an darauffolgendem Montag den restlichen Studenten vorgeführt haben und abends wurde, ihr werdet es sicher schon erraten haben, extrem wenig geschlafen. Ich habe mich bei der Sketch-Gruppe beteiligt und es kam ein recht unterhaltsames flaches und ironisches Stück über den Krankenhausalltag heraus, der Titel passenderweise "Blood Sex und Krankenhaus". Feine Sache, ich glaube den anderen hat es gut gefallen. Vielleicht kann ich ein paar gute Fotos auftreiben.

Mein Zimmer habe ich auch hergerichtet. Meine Muddi ist aus Berlin gekommen und hat ein paar Möbel und Sachen mitgebracht und den Rest haben wir bei IKEA nachgekauft. Jetzt steht mein 8,85m² Saal proppen voll und sehr gemütlich. Fotos werde, und glücklicherweise kann ich, auch machen, dank des Weitwinkelobjektivs meiner Kamera.

Die letzte Woche wurde getroffen und kennengelernt unter den Studenten und jetzt am Montag geht das große Spektakel los: die Vorlesungen!! Ich bin schon saugespannt und hoffe dass die Profs sich anstrengen :)

Mittwoch, 24. September 2008

Polen ist gegessen- was nun?

Mein Blog durchlebt seine erst Identitätskrise. Motor meiner frühren Posts war Polen. Polen ist nicht mehr. (Natürlich nur nicht mehr auf meinem Blog!) Das Jahr ist vorrüber und ich befinde mich wieder in Deutschland. Worüber soll ich schreiben??

Ein wenig die elektronische Feder schwingen lassen habe ich Lust, da mir das immer Freude bereitet hat. Und wenn es zeitlich auch hinhaut...


Ab dem ersten Oktober werde ich in Bonn Medizin studieren. Sprich da wird sich sicherlich einiges schreibbares finden. Zum Beispiel wann ich zum ersten mal in den Genuss komme eine Schädeldecke in der Anatomie aufzufräsen. - Na was stellt ihr euch grade vor?- Oooder zum Beispiel mal die Reihnländer vorstellen. Soll ja ein recht eigentümliches Völkchen sein.
Und falls ich euch langweilen sollte, protestiert einfach! Immerhin ist diese Seite mit vorzüglichen Kommunikationsmitteln ausgestattet. Und notfalls kann ich immer noch euren Text zensieren. Haha. So.
Und ich werde selbst mal ein wenig in der Blog-Welt stöbern nach netten Anregungen. Wäre doch gelacht wenn sich da nichts finden würde. Ich hab euch doch schon berichetet von der teilweise sehr amüsanten Blogsammlung der TAZ beispielsweise??

Machts gut und wer Fernweh hat, sollte mal auf Lisas Blog lesen, die schreibt jetzt über ihren Aufenthalt in Nicaragua (siehe Linksammlung der Blogs)

Machts gut

Donnerstag, 28. August 2008

Mein Jahr ist vorrüber...

Meine Lieben, mein Freiwilligenjahr in Polen ist beendet. Ich werde aber noch einen Abschlussbericht schreiben, denn ihr alle lesen könnt. Momentan bin ich eine Woche in Leipzig zum Abschlussseminar in Leipzig. Wir machen hier irre spannenende Sachen. So leckere Sachen wie Stadtführung mit musikalischem Schwerpunkt, Teilnahme am Sabbat der jüdischen Gemeinde, Besichtigung des Rathauses und Treffen mit dem Bürgermeister und dem Bürgerrechtler Herr Magirius, Besichtigung vom Antirassismusprojekt in Wurzen i tak dalej..... Sprich geil spannende Woche bevor dann alles traurigerweise aufhört. Liebste Grüße an allle

Alex

Donnerstag, 21. August 2008

Krieg in Georgien

Krieg in Georgien
Hab hier zwei gute Artikel gefunden, die völlig gegensätzlich über den Konflikt in Georgien berichten. Das ganze tangiert Polen zwar nur bedingt, aber das Thema wird hier heiss diskutiert. Und wie ich meine auch aus einer völlig anderen Ausgangslage als in Deutschland. Die Polen sind viel kritischer den Russen gegenüber, immerhin waren sie bis vor kurzem selbst von ihnen unterjocht. Nun gut, zur polnischen Perspektive kann ich euch nichts bieten, aber die Artikel sind trotzdem empfehlenswert!

aus der Zeit
http://www.zeit.de/2008/35/01-Georgien
aus der jungen Welt
http://www.jungewelt.de/2008/08-21/034.php

*ich hab meinen Blog natürlich auch auf Server ins Ausland gerettet...

Montag, 11. August 2008

Na so was!


Da ist der medienpräsente Kamil mal wieder in der Zeitung - heute auf Seite 8 in einer der auflagenstärksten Zeitungen Polens, im Dziennik. Respekt!

http://www.dziennik.pl/wydarzenia/article221183/Naukowcy_badaja_polskich_gejow.html

Donnerstag, 7. August 2008

Aufschub 2.0

Ich kann euch ja die Wartezeit verkürzen, bis ich wieder etwas schreibe.

Hier der Link zu der nun schon weit fortgeschrittenen Webseite des Jüdischen Historischen Institutes. Viel Spass beim stöbern....

http://www.jhi.pl/de/home/index/0.html

Mittwoch, 6. August 2008

Hallo Liebe Leute

Oh Gott, lange habe ich nichts mehr geschrieben. Das liegt aber nicht daran, dass nichts mehr passiert. Vielmehr investiere ich meine "Schreibenergie" in den nächsten Förderbrief. Er ist sozusagen fertig...

Liebe Grüße


PS: ich ändere mal die Musik auf der Seite, sicher habt ihr so langsam genug von den "roten Gitarren"...

Donnerstag, 24. Juli 2008

Auf die Frage...

...Was hast du den gelernt in Polen?

Ja, was hab ich denn so tolles gelernt in Polen? Je länger ich nachdenke, desto mehr wird mir bewusst… Ja was denn? Schwierig. Allenfalls, dass ich meine vielen (!!) Erfahrungen noch nicht reflektiert habe. So einfach ist das. Wieso auch, es ist ja auch noch alles in vollem Gange. Es wird gearbeitet, genossen und gelebt, da bleibt mir nicht viel Zeit schlaue Schlüsse zu ziehen in Bezug auf das, zum Glück noch nicht vergangene, Jahr. Fragt mich in vier Monaten noch einmal und ich hoffe inständig, dass ich eine bessere Antwort geben kann. Jetzt wuseln mir nur ungeordnete Phrasen, Eindrücke und Gefühle in meinem Kopf umher, von denen ich nicht mal weiß ob ich sie nur aufgeschnappt habe oder sie meinem Kopfe entspringen. Sprich es ist eher angebracht kurz in meinen Kopf und in mein Herz zu schauen: bardzo mi sie podoba w polsce! Super Bomba!

Blick in die Wg

hier ein kleiner Eindruck aus der küche in unserer Wg. Mein erstes stümperhaftes Video, das ich gedreht habe übrigends. Man darf hinzufügen, dass Clara es nicht so meint :)

Montag, 21. Juli 2008

schon gewusst?



Woher kommt die Wendung "Jetzt aber Dalli!"? *

Wie ja bekannt ist, mussten während des zweiten Weltkrieges viele Polen in Deutschland Zwangsarbeit leisten. In den Betrieben wurden sie manchmal durch einen ebenfalls polnischen Aufseher beaufsichtigt. Dieser trieb seine Manschaft oft mit "dalej, dalej" an, was polnisch ist und soviel wie "weiter, los" bedeutet. Die Deutschen dachten es sei so etwas wie "schneller" und flochten die Floskel leicht verändert in ihren Wortschatz ein und haben damit ein weiteren Begriff slawischen Urpsrungs. Wieder mal was gelernt.

*ich kann euch leider keine Quelle für den Beweis der Richtigkeit der Herleitung nennen, da es mir mündlich überliefert wurde.

Mittwoch, 16. Juli 2008

Schnipp-Schnapp Haare ab!


ich lasse einfach mal kommentarlos die Bilder wirken... Vorher und Nachher:

Mittwoch, 9. Juli 2008

Deutsche Frauen sind hässlich und Polen klauen...

-------------kleine Werbung für das von Clara und Karo organisiertem Sommerlager----------

„Wir mischen unsere Farbe selbst!“

Deutsche Frauen sind hässlich und Polen klauen Autos.
Wenn wir ehrlich sind, kennen wir alle, ähnliche Vorurteile über unsere Nachbarn, dagegen wissen wir wenig über die Geschichte, Politik und das Leben unserer Nachbarn.
Das Sommerlager soll interessierten Menschen, die Gelegenheit einer deutsch-polnisch Begegnung bieten und helfen den eigenen Horizont zu erweitern.
Ziel der Begegnung ist es, mehr über den anderen heraus zu finden und es nicht dabei zu belassen, sondern die Erfahrungen, Eindrücke, Konflikte o.ä. aktiv zu bearbeiten. Dafür soll ein künstlerischer Prozess die Plattform bilden.
In Workshops mit polnischen und deutschen Künstlern, eröffnet sich die Chance gemeinsam „Kultur“ zu schaffen. Die Hauptstadt Polens, Warschau, gibt mit ihren tausend Gesichtern ein inspirierendes Umfeld für kreative Arbeit. Neben der Kunst sind auch praktisch- gemeinnützige Arbeiten, Exkursionen und ein Minisprachkurs geplant.
Es ist also nicht nötig, dass bereits künstlerische Erfahrungen vorliegen oder bestimmte Techniken beherrscht werden. Wichtig ist nur Motivation, Lust und Freude an der kreativen Tätigkeit.


Termin: 3.8. – 17.8.2008
Ort: Warschau
Teilnehmerzahl: 14
Alter: ab 18
Seminarsprache: Englisch, Polnisch, Deutsch
Kontakt: clara.wuigk(at)g m x.de

--------------www.senfsauce.blogspot.com ist offizieller Sponsor des Workshops!!------------

Dienstag, 8. Juli 2008

Belgien



Der Tag ist um, hier ein wenig Getratsche:

Zu aller erst über meine Reise in Belgien, die fünf Tage dauerte. Auf der einen Seite vergingen sie rasend schnell, weil es so toll war, auf der anderen Seite waren sie so ereignisreich dass sich sicherlich Seitenweise Berichte entstehen könnten. Was aber nicht passieren wird, da Geld äh Zeit bekanntlich Geld ist!Generell bin ich immer von ASF-Freiwilligen von Stadt zu Stadt gehoppst um schön viele Dinge zu sehen.
Mein erstes Ziel war Brüssel, Hauptstadt von Belgien und Standort so wichtiger EU-Institutionen wie der Kommission und dem Parlament (wur
de natürlich besichtigt und analysiert). Die Freiwilligen dort wohnen in Morelle, einem Stadtteil direkt unter dem beeindruckendem Justizpalast aus dem 19.Jahrhundert, der sich durch viel Leben auf der Straße, Multikulti und einer gewissen Armut auszeichnet. Ich habe mich sofort wohl gefühlt, einmal etwas ganz anderes als das eher monoethnische Polen. Viele arabische Läden und Imbisse, verschiedene Kulturen auf den Straßen und eine sehr entspannte Stimmung. Die Wohnung der Freiwilligen sind viel geräumiger und luxuriöser – ein wenig neidisch war ich schon! Den Tag über habe ich mir die typischen Touristenziele angeguckt, wie das Atomium- frisch renoviert- , Maenecken Piss, den alten Stadtkern oder das Kriegsmuseum. ASF und höhere Mächte haben mich aufgrund meines Besuches in letzterem natürlich sofort mit einem starken Gewitter und heftigen Regen bestraft. Ich habe natürlich heftig mit mir gerungen, aber die versprochenen Flugzeuge klangen dann doch zu verlockend!
Antwerpen war natürlich auch Ziel meiner Reise und bin bei den dortigen Freiwilligen untergekommen, die eine noch unverschämter tollere Wohnung haben. Wohnung? Haus! Ein ganzes, und zwar ein historisches, 5 geschossig, klein und lichtdurchflutet! Zu erwähnen dass ich im GÄSTEZIMMER nächtigen konnte ist wohl überflüssig. Aber auch die Stadt stand der Wohnung in nichts nach. Entgegen von Brüssel ist die Architektur noch in sich schlüssig und nicht ständig durch moderne Glasklötze unterbrochen. Wirklich ein sehr hübsches Stadtbild,
sehr besuchenswert. Im jüdischen Viertel habe ich auch ein Abstecher gemacht, habe aber leider nicht daran gedacht, dass mitten im Sabbat natürlich niemand auf der Straße ist, besonders im orthodoxen Teil. Aber ich bin trotzdem auf meine Kosten gekommen und konnte einige traditionell gekleidete Juden entdecken.
Des weiteren habe ich einen Ausflug per Fahrrad mitten ins riesige Hafengelände unternommen und dort ein wenig verweilt und die bizarre Schönheit des zweitgrößten Europäischen Hafens genossen. Mit viel Benzin in der Luft und dem Dröhnen der Schiffe!
Dann musste natürlich noch das Finale geguckt erden, ich erwärme das Thema nur ungern, aber das Erlebnis in der Bar war echt cool. Die meisten waren für das bessere Team – hust- also ihr wisst schon, für die Paela Fraktion. Wir haben aber gut mit unseren aufgemalten Flaggen
dagegen gehalten. Wer weiß schon noch wer vor acht Jahren Weltmeister war! Sehr ihr, insofern ist der Spielausgang eh schnuppe!
Brügge habe ich auch einen Tag besichtig. Sehr schön. Wunderschöne mittelalterliche Stadt. Für meinen Geschmack etwas zu schön, zu touristisch und zu wenig Reibung, aber wert war es trotzdem.
Uuund in Tournai, meiner einzigen Station in dem Wallonischen Teil Belgien, bei Anna, war ich auch. Ganz anderes feeling meiner Meinung nach als in den flämischen Gebieten, eher französisch angehaucht. Tournai ist auch eine sehr schöne Stadt, viel altes und sehr bequem aussehende Cafés, die ich leider nicht mehr testen konnte weil ich schon am Abend wieder zurückgefahren bin. Die haben da ne krasse Kathetrale in Tournai. Riesig und extrem baufaellig. Ich war da eine gewisse Zeit drin, aber die Bauarbeiter mit ihren PResslufthammern haben mich
schnell vertrieben. Ich hoffe die kratzen bald Kohle fuer eine Renovierung zusammen! Ja, das wars auch schon an erlebten was mir so grade einfaellt. Eine schöne Reise war das! Vivre la Belgue, hlebe dat Belgien! *

*Keine Ahnung, ob das richtig geschrieben ist, sollte nur feeling erzeugen. Ja Feeling, keine Stimmung :)

Montag, 7. Juli 2008

Aufschub 1.0

Seh ich schon "e-Spinnweben 2.0" über meinem Blog? Oh weh, eindeutig wieder einmal Zeit aus dem feschen Warschau zu berichten! Ich muss euch aber auf morgen vertrösten.
Ich bin grade vom Joggen wiedergekommen und werde mich auch gleich schnell in die Falle legen, ich bin wirklich hundemüde. Über das Wochenende hat mich Caio aus London besucht mit seinem Kumpel und ja, davor das Wochenende war ich ja in Belgien. Sprich viel zu berichten! Bis morgen...

Dienstag, 24. Juni 2008

Durch Warschau mit Mrs. Finkler

Mensch da ist mir ja was Erzählenswertes passiert. Am letzten Freitag im Jüdischen Historischen Institut habe ich einer älteren Dame aus Amerika geholfen sich im Institut zurecht zu finden und gleichzeitig versucht die Routine und minimale Unfreundlichkeit der anderen Mitarbeiter ihr gegenüber zu überbrücken. Frau Finkel, so ihr Name, war bei uns auf der Suche nach Informationen über ihre Familie. Sie stellte aber auch sehr viele Frage generell über den Holocaust, einige davon sehr naiv*, und spezifisch über das Warschauer Ghetto, was zu einem Gewissen Unmut im Archiv geführt hat. Immerhin sind wir ja nicht die 0815-Geschichts-Auskunft sondern darauf spezialisiert Daten aufzustöbern. Nun gut, ich bin trotzdem mit ihr ins Gespräch gekommen- übrigens aufgrund der dreisten Frage seitens einer Mitarbeiterin an Mich, warum denn „Ihr Deutschen so viele Juden umgebracht hat“. Nun gut das Ganze war ein kleines Missverständnis, man wollte mich nur heranziehen um nicht alleine mit der redseligen Dame sprechen zu müssen. Mir war das aber ganz lieb und als sie mir dann auch noch eröffnete, dass sie alleine in Warschau sei und ihre Kontaktpersonen nicht zu erreichen seien, habe ich ihr kurzerhand angeboten ihr Warschau zu zeigen. Und das war ein Treffer voll ins Schwarze, wir haben echt ne gute Zeit miteinander gehabt.
Es stellte sich heraus dass sie selbst als kleines Kind im Warschauer Ghetto leben musste, danach nach Ravensbrück kam und schließlich befreit wurde. Ursprünglich kam ihre Familie aus Lublin und ihr Großvater war der letzte, recht bekannte Rabbi, der in der berühmten Thalmudschule in Lublin lehrte bevor die Nazis kamen. Aber nicht nur ihre Vorfahren waren interessant, sondern auch sie selbst. Sie uns ihre Mutter sind nach dem Krieg nach Amerika ausgewandert und seitdem lebt sie dort in North Carolina und arbeitet als Proffesorin an der Uni North Carolina als äh, nun ja ihre Fachrichtung war etwas speziell. Soweit ich mich erinnern kann, lehrt sie die unterschiedlichen Herangehensweisen und Schulen der Medizin verschiedener Kulturen.
Am Freitag habe ich mich nach meiner Bandprobe mit ihr getroffen und sind durch die Stadt gelaufen, ich habe ihr die Synagoge gezeigt und anschließend hat sich mich ins Restaurant eingeladen. In ein jüdisches. Dort haben wir jüdische Spezialitäten gegessen die sowohl exotisch als auch sehr lecker waren. Am Samstag habe ich dann mit ihr eine sechsstündige Ghettoführung gegeben. Jetzt natürlich die Frage warum braucht Sie solch eine Führung? Nun, sie war zu der Zeit ein kleines Kind, floh recht frühzeitig dank fremder Hilfe aus dem Ghetto und hat sich bis vor kurzen so wenig wie nur möglich mit dem Holocaust beschäftigt. Auch ihre Mutter die früher immer Polnisch sprach verweigerte fortan diese Sprache. Zur kurzen Erklärung- es ging nach der Flucht aus dem Warschauer Ghetto gleich in ein anderes Getto in der Nähe von Lublin. Nun, ich konnte ihr viel Hintergrundinformationen geben und sogar das Gebiet ihres alten Hauses zeigen. Zugegebenermaßen war es recht komisch einem direktem Opfer die Zahlen und Abläufe zu nennen. Zumal die Trauer da ein viel höheren Stellenwert besitzt, immerhin litt ihre Familie direkt dort und verlor viele Mitglieder.
Die Führung verlief recht reibungslos, immerhin habe ich ja schon vorher diese auf Englisch durchgeführt. Sechs Stunden hat es gedauert, da wir a sehr langsam gelaufen sind und b anderseits sie sehr interessiert war. Ich habe auch alte Bilder dabeigehabt, die einen sehr großen Eindruck auf sie gemacht haben. Zum Schluss haben wir noch die Emailadressen ausgetauscht. Ich habe eine Einladung nach Amerika bekommen und ich habe ihr versprochen mich um Fotoaufnahmen ihres Geburtshauses in Lublin in einer echt bekannten Straße des jüdischen Viertels zu bemühen. Diese habe ich ja lustigerweise letztes Wochenende in Lublin gesehen. Ich bin mal gespannt ob das klappen wird. Rückblickend war das echt eine spannende Zeit mit ihr, wir hatten echt viel zu bereden!

*Trotz alles Respekts ihr gegenüber, für den freien Journalismus hier ein Schmankerl einer ihrer Fragen: Polen leben ärmlicher….blablabla…. Und haben Die denn Heizungen in den Wohnungen?.... –Köstlich-

Mittwoch, 18. Juni 2008

Website endlich online!!!


Oh mein Gott! Die deutsche Version der Webseite des jüdischen historischen Institutes, sprich die Mühen unserer Arbeit, ist endlich online!

http://www.jewishinstitute.org.pl/pl/home/index/0.html

Ihr müsst einfach auf die deutsche Flagge klicken und werdet auf die (noch lange nicht fertige) Deutsche Version umgeleitet.... :)
Mensch, was für ein Tag!


Und, die Celtics sind übrigends Meister geworden!!
:)

Dienstag, 17. Juni 2008

Update

Hey Ihr Lieben. Seit meinem letzten Eintrag ist ja schon so einiges passiert. Polen ist leider rausgeflogen, aber auch Deutschland hat zwei Klatschen einstecken müssen, besonders gegen Kroatien aber auch gegen die Ösis haben wir keine Glanzpartie abgeliefert. Ich habe die meisten Spiele gesehen. Das Spiel gegen Polen sogar aufgrund von akutem Geldmangel und Sicherheitsbedenken in der deutschen Botschaft- dort wurde man netterweise gratis verpflegt. Nun ja, das Fußballleben hier in Warschau wird nun um einiges ruhiger ohne die polnischen Fans. Auf Polnisch heißen Sie Kibicy, übrigens eines der wenigen Länder die ich kenne, die ein eigenes Wort für Fan besitzen. Wie gesagt gestern wurde das polnische Team mit Pauken und Trompeten durch das B-Team der Kroaten rausgehauen. Bitter. Ich hab sogar schon gesehen wie sie die großen Telebims, also Großleinwände abbauen.

Aber es gibt ja zum Glück auch noch andere Sache als Fußball. Basketball zum Beispiel: Mein Lieblingsteam aus den USA, die Boston Celtics stehen grad in den Finals und sind dabei zu gewinnen!!

Letztes Wochenende habe ich die beiden Freiwilligen in Lublin besucht und hab echt viel von der Stadt gesehen. Falls ihr euch erinnert, ich war bereits im Herbst zu dem trilateralen Jugendtreffen in Lublin und hatte die Stadt eher als hässlich in Erinnerung, was sich jetzt aber von grund auf geändert hat! Katharina und Lars haben echte polnische Gastfreundschaft bewiesen, ich habe echt viel erlebt und konnte schließlich meine Meinung von der Stadt ins Positive rücken! So waren wir unter anderem eine Art Heimatmuseum in einem Stadttor und konnten anschließend die Altstadt von oben bewundern. Stadtschlendern war ebenfalls angesagt und diesmal hab ich auch die schönen Fleckchen der Stadt gesehen. Ebenfalls haben wir Majdanek besichtigt, ein Konzentrationslager am Stadtrand von Lublin, welches auch als Vernichtungslager fungierte. Sehr beeindruckend sag ich euch. Lars hat mir eine mindestens zweistündige Führung gegeben, die mir einen sehr guten Überblick über das Geschehen im Lager gegeben hat. Das Projekt von Lars habe ich ebenfalls angeschaut, das Teatr N.N. Die Leute dort beschäftigen sich künstlerisch mit der Geschichte von Lublin, besonders aber der jüdischen. Zum einen gibt es eine interessante Fotoausstellung über den jüdischen Stadtteil von Lublin vor dem Einmarsch der Deutschen und ein kleines Theater, indem ab und zu Vorstellungen gegeben werden. Interessanterweise hat die Stadt Lublin kurz vor der Besetzung einem Fotografen den Auftrag gegeben das gesamte jüdische Stadtviertel zu fotografieren. Die Negative haben den Krieg überstanden und wurden erst in den Siebzigern entwickelt und veröffentlicht. Eine wahre Sensation damals! Die Besatzer haben nämlich nach kurzer Zeit ein Getto in der Stadt errichtet und dieses nach einiger Zeit geräumt. Die leerstehenden Häuser, also das jüdische Wohnviertel wurde dann dem Erdboden gleichgemacht und somit gibt es praktisch keine Überbleibsel jüdischen Lebens in Lublin. Einer Stadt mit früher einem Drittel an jüdischer Bevölkerung! Unter diesem Aspekt ist die Arbeit des Teatr N.N. sehr spannend wie ich finde...

Am Sonntag, ihr werdet es nicht glauben, sind wir sogar früh aufgestanden, um zum evangelischen Gottesdienst zu gehen. Ich hab leider nicht allzu viel verstanden von der Ansprache der Pastors da auf Polnisch, aber gesungen wurde auch und da konnte ich mit vollem Herzen mit dabei sein. Tolles Wochenende!

Sonntag, 8. Juni 2008

OLEEEE OLEEEE

Heute ist der große Tag. Der Tag der Emotionen zwischen unseren beiden Ländern. Es kocht schon gewaltig hier, alle reden davon- ob in der Ubahn, auf der Straße im Job oder bei meiner Bandprobe. Zur Zeit bin ich nur ein Deutscher und nicht viel mehr- na gut das ist vielleicht übertrieben, aber alles dreht sich nur noch um heut abend. Gestern abend wollte ich eigentlich tanzen gehen, aber hab die ganze Zeit nur über Fußball gequatscht (oder besser quatschen müssen)...
Boah ich hoffe ja dass wir gewinnen hihi. Und das es ein faires Spiel wird. :)

Viel Spass beim gucken und liebe grüße aus Polen

Mittwoch, 4. Juni 2008

eine Woche Seminar und Sonne...


Letzte Woche ist so einiges passiert. Am Donnerstag ging es mit Clara und einigen ASFlern in die Masuren, nach Olsztyn(oder Allenstein). Geplant war ein Zelturlaub mit viel Kanufahren, was aber dann doch ein wenig anders ablief. Das Wetter war nicht optimal, aber lustigerweise konnten wir uns auf dem Zeltplatz einen alten Detleff mieten. Detleff, geiler Name. Ein Wohnwagen, wie der geneigte Campingerfahrene Leser sicherlich weiß, aus dem Jahre 1987. Er gehörte dem Platzbesitzer, ein sehr sympatische Pole der ausgezeichnet Deutsch spricht und total erstaunt war, dass wir polnisch sprechen. Es haben drei Leute reingepasst, der Rest hat im Zelt geschlafen. In den Tagen haben wir uns die Stadt angeguckt, viel abends am Lagerfeuer gesessen und am letzten Tag sogar eine Kanufahrt organisiert, da an dem Tag endlich mal die Sonne schien. Ach ja, wir haben sogar live das Länderspiel Polen- Kasachstan Frauenhandball in Olsztyn gesehen- wir waren dabei!!

Nach drei Tagen ging es auch schon ins nahe Danzig, wo eine Freiwillige wohnt, die wir abgeholt haben um dann von dort über Nacht nach Krakau fahren konnten wo wir uns am nächsten Tag mit den ASFler zum Seminar getroffen haben. Der Umweg sollte sich zeitlich eigentlich lohnen, aber das war ein Irrglaube. Das war eine Fahrt!!! 14 Stunden von Norden nach Süden, kein Sitzplatz mehr für uns und bei geschätzen 8°C neben der Toilette (gestanden)… glücklicherweise wartete dann ab Warschau ein Abteil auf uns um doch noch ein paar Stündchen Schlaf zu bekommen. Retrospektiv aber eine geile Fahrt. Das ist Freiwilligenfeeling!

In Krakau ging es dann gleich weiter nach Rytro, ungefähr drei Stunden entfernt, mitten in den Bergen. Nur Pampa, viel Wald und ein malerischer Fluss. Außer den ASFlern waren noch zukünftige Freiwillige aus Polen dabei und natürlich unsere geschätzte Urszula und Thomas von ASF. Es wurden Projekte verteilt, wir haben zum Beispiel ein Theaterstück vorbereitet, „Tango“ von Slawomir Mrozek. Wir haben es lustiger weise gefilmt, ich hoffe ihr könnt es euch bald auf Youtube anschauen. Die anderen Gruppen haben Gedichte vorbereitet oder sich mit deutsch-polnischer Literatur beschäftigt. Natürlich haben wir auch die Projekte ausgewertet und haben über ASF und die Welt diskutiert, zusammen mit Thomas, was ziemlich spannend war. Das Wetter war Bombe und wir haben viel Volleyball gespielt, uns gesonnt, im Fluss gebadet oder einfach nur entspannt unsere Bücher gelesen. Ich bin ja grade bei „Die Wohlgesinnten“ von Jonathan Littell, hier eine vernichtende Kritik. Egal, ich lese es zu ende…

Abends gab es immer Lagerfeuer und das ganze war fast ein bisschen wie Klassenfahrt. Die Polen und Deutschen hatten die Möglichkeit eine typische Landesspeise für die ganze Gruppe zuzubereiten. Wir sind am berühmten Hawai-Toast hängen geblieben was zu einigen Konroversen geführt hat. Die Polen, sehr bemüht, haben natürlich volle Kanne aufgetrumpft und Nalesniki, eine Art Pfannkuchen in riesigen Massen serviert. Eins zu Null für Polen. Aber Abwarten, der Sonntag kommt! Unsere pro Nase zwei Deutsch-Toasts waren auch nicht schlecht. Nur halt nicht sättigend.

Das Seminar war auch schon sehr schnell wieder vorüber und wir sind am Samstag nach Krakau zurückgefahren. Clara und ich sind noch bei einer ihrer Freundinnen untergekommen und haben noch ein wenig Krakau genossen.

Das wars auch schon. Ein kleines Anekdötchen kann ich ja noch hinterher schieben: Habe vorhin lustiger weise Forrest im jüdischen Institut hier in Warschau getroffen. Wir haben beide ganz schön blöd geguckt. Wie klein die Welt doch ist, er wusste nicht einmal dass ich in Polen wohne…

Mittwoch, 21. Mai 2008

Co się stało? - Was ist passiert?

Ich lass mal wieder kurz von mir hören. Es ist grade recht viel los bei uns in unserem bescheidenen Freiwilligenleben. Am Sonntag sind Rico und Fritz aka Ico&Fitz aus Berlin gekommen um sich Wawa anzuschauen. Die beiden haben in Kamils Zimmer gepennt - der aber unglücklicherweise einen Tag früher aus Israel zurückgekehrt ist und nun einen Saustall vorgefunden hat. Mist! Netterweise hat er aber nicht böse reagiert- puh! Heute morgen sind die beiden auch schon wieder abgereist, ich glaube ihnen hat die Stadt gefallen- war ne schöne Zeit! Da war mal wieder echte Berliner Lebensfreude und Charme in unserer Höhle! :)
Ja, nun zu Kamil. Er ist nun von seiner dreiwöchigen Reise zurückgekehrt und hat gestern den ganzen Abend mit seinen Reiseberichten von Israel und Amsterdam gefüllt. Und könnte sicher noch viel mehr erzählen, Mensch, er scheint echt ne Menge Eindrücke mitgebracht zu haben! Zuerst hat er Anne-Ruth besucht und dann Ric. Aber sicher gibt’s davon mehr auf seinem eigenem Blog.
Morgen geht es mit Clara und noch ein paar anderen Freiwilligen ganz spontan in die Masuren übers Wochenende. Wir haben nichts geplant oder gebucht, sondern fahren einfach mal hin. Ich hoffe wir finden den einen oder anderen Schlafplatz. Grob im Programm stehen Kanufahren, Olsztyn anschauen und in der Natur herumwuseln… Und vielleicht ein paar anti-regentänze!
Danach geht es auch gleich mit der Freizeit weiter und zwar ein einwöchiges ASF-Seminar in den polnischen Bergen. Und da sage doch einer unser Dienst ist anstrengend! Hehe. Natürlich werden wir nicht (die ganze Zeit) in der Sonne faulenzen sondern fleißig Programmpunkte abarbeiten. Polnische Jugendliche sollen auch dabei sein, da gibt es bestimmt gut Dinge zu diskutieren!!

Mittwoch, 14. Mai 2008

neues...

Letztes Wochenende war richtig was los in Warschau. Die Studenten haben alle frei und veranstalten non-Stop Freiluftkonzerte. Praktischerweise auch direkt fünf Minuten von unserer Wohnung entfernt in der Agraruniversität . Natürlich sind Clara und ich da sofort hin. Kamil ist ja zur Zeit im Urlaub in Israel, sprich verpasst das Spektakel. Und ratet mal wen ich da live gesehen hab!??? Programmpunkt um 23:05?
Richtig. Big Cyc. Von denen hab ich mal ein Video reingestellt und mach es gleich nochmal, weil es so gut war :) Die Gruppe sind alte Punker noch aus kommunistischen Zeiten, also richtige Rock-Dinos. Energie hatten sie trotzdem und die Menge ist gut abgegangen. Sie sahen ein wenig heruntergekommen aus, ihrer schlaffen Haut konnten sie nur grell gefärbte Haare entgegensetzen und sich bewegt haben sie auch nicht sonderlich. Im Gegensatz zum Rest der Leute. Geregnet hat es auch, mal weniger mal heftig, aber das hat nicht im geringsten gestört.

Sonntag gab es dann auch noch eine Premiere anderer Art; so habe ich zum ersten Mal Leute durchs Getto auf Englisch geführt. Das Ganze hat erstaunlicherweise gut funktioniert, besonders da die sprachlichen Ansprüche der Leute, die selbst keine Muttersprachler waren, wohl eher niedriger lagen. Die ganzen nötigen Fachwörter hab ich dann einfach umschrieben oder unterschlagen hehe.
Am Montag war ich wieder einmal im Archiv der Polnisch-Deutschen Aussöhnung. Die Arbeit dort ist seehr monoton. Im Grunde geht es nur darum Dokumente richtig in die Aktenberge (5km laufende Akten!!) einzuordnen. Sprich mit einem Packen Dokumenten in das Labyrinth aufbrechen, mit einem Pomocnik ausgerüstet- eine Art Wägelchen auf dem die Papiere liegen- und mit einem Tee bewaffnet. Dann wandert man von Ordner 1- 799.999 in der Gegend rum und sortiert die Anträge und Fragestellungen und Sonstiges in die Ordner. Von oben dröhnen die Neonröhren und in irgendeinem Winkel der Gänge läuft Radiomusik. Pop natürlich… Natürlich ist das ganze recht ermüdend und nicht besonders spannend. Aber einmal in der Woche ist das schon aushaltbar, muss halt gemacht werden :) außerdem kann man schon in eine fast meditative Ruhe abgleiten- es sei denn man verzählt sich!

Donnerstag, 8. Mai 2008

8.05.2008

Seit zwei Tagen bin ich wieder zu Hause in Warschau und es gibt viel zu berichten. Erstens von Berlin. Zum einen habe ich auf dem ASF-Jubiläum gearbeitet und zum anderen hat mein Onkel geheiratet! Bei dem Jubiläum stand ich meist am Stand der unser Projektland Polen vertrat und präsentierte. Besucher gab es leider nicht so viele aber zu tun hatten wir trotzdem- Flyer auslegen, Tisch schmücken, schwatzen und einfach präsent sein. Am letzten Freitag durfte ich in einem 30minütigen Vortrag Polen im Zuge des Jübiläums vorstellen. Das Ganze lief leider nicht optimal, aber grottenschlecht war es nun auch wieder nicht. Hatte aber leichte Satzbauprobleme und hätte mich sicherlich auch besser vorbereiten können. Nun gut. Glücklicherweise haben die anderen Polenfreiwillige mir vorher gut Material zugeschickt..
Und mein lieber Onkel Burkart hat die liebe Michaela geheiratet, nun gibt es einen weiteren Briedigkeit in unserem Bunde :) -Es wurde kräftig gefeiert im Hause Briedigkeit. Papa und ich haben sogar ein kleines Ständchen- Klavier und Trompete- dem Brautpaar dargebracht.
Zurück in Warschau hab ich mich zuerst an mein Fahrrad gemacht. Es hatte so eine hässliche olivgrüne Farbe, jetzt brilliert es in einem matten Schwarz! Geölt und gespannt wurde es auch, das einzige Problem ist nur noch die ständig halbangezogene Bremse am Vorderreifen. Nun gut, das wird später erledigt.
Im Jüdischen Institut habe ich grade vorerst die Arbeiten zu dem digitalisierten Buch abgeschlossen. Vorerst, da die Herren Institutsleitung wollen, dass ich ausm Arsch komme um das mal so vulgär zu formulieren. Ohne Zweifel könnte daran noch länger gefeilt werden, vielleicht mache ich das später.
Zur Zeit sitzen wir eher an der Ausarbeitung der deutschen Version der Internetseite unseres Instituts. Momentan ist eine ganz klägliche Version online, mit einigen lustigen Fehlern:
www.jhi.pl/de
…schaut es euch mal an :) Das scheinen irgendwelche Vorgänger online gestellt zu haben.
Ich hoffe in den nächsten Wochen können wir erheblich was an dem Zustand der Seite ändern!

Montag, 28. April 2008

Reise nach Berlin

Ich leider momentan an der nicht-schreiberitis. Ein hoffnungsloser Fall, nur noch Zwang mich na den Rechner zu setzten und loszuschreiben scheint zu helfen- was ich jetzt auch tue! je tue? Auf gehts!

äh.

ja.

Diesen Mittwoch fahre ich nach Berlin, im Auftrage von ASF. Wir feiern 50-jähriges Jubiläum und dazu wurde jeder Arsch eingeladen (darunter ich) etwas zum Feste beizutragen, in meinem Falle ein Vortrag über Polen, unserer Projektarbeit und der Zukunft von ASF in Polen. In den letzten Tagen sitz ich nun bei Wind und Wetter an der Vorbereitung. 30 Minuten muss ich füllen, ich hätte nicht gedacht, dass sich das so schwierig gestaltet. Dazu werde ich ein paar Tage noch den "Polenstand" hüten müssen, der die ganzen Früchte unserer Arbeit tragen wird! (?).
Uuuuund am Samstag findet die VorFeier von meinem Onkel statt. Vorfeier da Dienstag seine Hochzeit stattfindet aber Samstag irgendwie schon mal Party gefordert wird. mh. Aber ich freue mich schon riesig, a wegen der Hochzeit und b weil ich mich par excellence in Pelle werfen kann :)
Das wars dann aus dem Alexland.

PS: erwähnt werden muss natürlich der Umstand dass ganz Warschau zur Zeit auf dem Kopf steht aufgrund des omnipräsenten Frühlings!!! Bombe!!! Wie hinweggefeg das Graue und Kalte von der frisch grünen Welle!!!

Dienstag, 22. April 2008

Bilder...



Leider noch immer ans Bett gefesselt, daher kann ich euch von nichts Neuem berichten. Den tollen Sonnenuntergang habe ich trotzdem vom Balkon aus entdeckt und möchte ihn euch nicht vorenthalten.


Und hier noch drei Fotos von uns Wg-Jüngern, die auf der Website von Bayern 2 aufgetaucht sind:



Freitag, 18. April 2008

Im Bett...


Irgendein fieser polnischer Virus hat mich seit zwei Tagen hingesteckt und liege seitdem im Bett. Man hat theoretisch unendlich viel Zeit ALLEs mal machen zu können- aber nutzt man natürlich nicht. Lethargisch liegt man mit voller Nase und Null Bock auf Garnichts auf den mehr oder weniger weichen Federn und versucht krampfhaft sich für irgendetwas zu motivieren. Immerhin habe ich schon an die acht Filme geschaut, einiges gelesen und mit viel Anstrengung sogar mein Zimmer aufgeräumt. War auch bitter nötig, konnte mich schon fast mit den Staubfuseln zudecken. Jetzt mit freiem Blick aufs Fenster und frisch bezogenem Bett macht das Kranksein fast sogar ein wenig Spaß. Nein, aber wirklich, ich neige nur Überspitzung, so schlimm ist es gar nicht. Nur hoffe ich das der ganze Spuk dann spätestens morgen vorüber ist. Immerhin ist Zeit Geld und man lebt schließlich nicht unendlich!
Grade ist Kamil aus Karlsruhezurückgekehrt- zuvor habe ich zwei Tage alleine in der Wohnung gehaust. Clara besucht grade ihren Macker in München und Kamil hat die Woche über ehemalige polnische Zwangsarbeiter im Rahmen eines Projektes unserer Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung in Karlsruhe, ihrem ehemaligen Einsatzort, begleitet. Das ist schon eine tolle Sache, den alten Menschen wird somit noch einmal die Möglichkeit geboten Deutschland einmal anders, als in der Erinnerung geblieben, zu erleben. Leider kam ich für solche Begleitprojekte nicht in Frage da mein Polnisch einfach zu schlecht war und leider immer noch ist.
Heute Abend wäre ich eigentlich in das Café des französischen Kulturinstituts in Warschau gegangen, was aufgrund des schon erwähnten polnischen Virus ausfällt. Nun gut, das wird auf nächste Woche verschoben. Warum grade dieses Café? Nun, mein frankophiles Blut wabert immer noch in mir und es kotzt mich, sagen wir es ärgert mich, dass mein Französisch so flöten geht. Der Betreiber des Cafés ist Franzose und organisiert jeden Freitag den „sprich-Französisch-Tag“. Ich bin auch schon auf die anderen Gäste gespannt :)
Achso, habt ihr die Radiosendung gesehen??

Mittwoch, 16. April 2008

Die Sendung läuft schon heute!!

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Achtung! Der Sendetermin hat sich kurzfristig verschoben und findet nun schon HEUTE, Mitwoch den 16. April um 15.30 Uhr und 22.30 Uhr(Wdh.)auf Bayern 2 statt.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Hier die Ankündigung auf der Website samt Fotos von uns Freiwilligen:

http://www.br-online.de/bayern2/nahaufnahme/reportage-kirche-und-welt-die-aktion-suehnezeichen-wird-50-jahre-alt-ID1207838220278.xml

Sonntag, 13. April 2008

Radioreportage!!


Bald ist es soweit, die Reportage über unser Freiwilligenleben wird bald im Radio gesendet und zwar am nächsten Freitag, dem 18. 4.08, um 15.30 Uhr, (Wiederholung 22.30 Uhr) aufBayern2, hier findet Ihr dann auch online was dazu:http://www.br-online.de/bayern2/nahaufnahmeWer keinen BR empfängt oder den Sendetermin verpasst, der kann sie ab Freitagauch von der BR-Seite als Podcast runterladen. Den Link geb ich euch noch, habe ihn aber noch nicht gefunden. Ich habe die Sendung schon gehört, es lohnt sich! :) Der Reporter hat unser Freiwilligenleben gut getroffen, es gibt nur kleine Unstimmigkeiten, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen.


Kurze Preview der folgenden Tage: Die nächste Woche wird sicherlich sehr abwechslungsreich (wenn alle Termine klappen!!!). Am Dienstag bekomme ich eine Führung im Sejm, dem polnischen Pendant des Bundestages. Dort arbeitet ein deutscher Praktikant, der uns ein wenig umherführen will. Mitten im politischen Trubel der polnischen Nation! Am Abend habe ich hoffentlich die Möglichkeit die Synagoge zu besuchen. Dort findet ein Diskussionsabend zwischen dem polnischen Präsidenten und dem israelischen Präsidenten Shimon Peres statt- sprich hochinteressant aber auch sicherlich schwierig ein Plätzchen zu finden. Bin schon sehr gespannt worüber geredet werden wird.
Ursprünglich hatten wir auch am Dienstag einen vagen Auftrag, nämlich für eine Dresdener Flüchtlingsorganisation zwei Tschetschenische Kinder vom Flughafen abzuholen und sie in die französische Botschaft zu bringen. Das Ganze sollte im Rahmen einer Familienzusammenführung ablaufen, die den Kindern und den Eltern ein gemeinsames Leben (Warten?) in Polen ermöglichen sollte. Eltern und Kinder sind anscheinend in verschiedenen Flüchtlingslagern in verschiedenen Ländern. Leider gab es anscheinend Probleme mit der Deutschen Polizei und das Ganze wird daher wahrscheinlich eher ohne unsere Hilfe ablaufen. Schade!


In der Stiftung gibt es auch Neuigkeiten. Erwähnte ich bereits dass auch die Stiftung ein umfangreiches Archiv besitzt, in dem alle polnischen Opfer des Nationalsozialismus gelistet sind und deren Anträge und Papiere gelagert werden? Dort werde ich in nächster Zeit öfter mal hinfahren, das Archiv ist in den Westen Warschaus ausgelagert, und aushelfen, sprich Aktenberge von DS1231412 nach GX12312414 schieben…

Dienstag, 8. April 2008

Es grünt- und zusätzlich Palaver

Es grünt und sprießt! So langsam aber sicher erwacht Warschau langsam aus dem Winterschlaf, es zeigen sich immer mehr die ersten Knospen, die Stadt riecht und alles scheint zum Leben zu erwachen!! Es ist echt eine Erlösung, das ganze monotone Grau und kalt-nasse hat mich schon tierisch genervt! Dazu alle Leute dick verwickelt und immer von A nach B hetzend... Auf dem Weg zur Arbeit zeigt sich nun aber Warschau von Tag zu Tag von einer schöneren Seite, es blättert und zwitschert – herrlich!
Da ist es fast schon schade dass uns hier nur noch sechs Monate bleiben, ich blicke schon fast traurig auf das Ende unseres Dienstes entgegen. Es wäre sicherlich besser nicht darüber nachzudenken und das Momentane zu genießen, aber wer beherrscht schon seine Gedanken? Sicherlich nicht einmal Kurt Beck.... trotz seiner starken Führungsqualitäten.

Zur Zeit protzt unsere WG mit gähnender angenehmer Leere, nachdem die letzten Wochen sich die Gäste praktisch bei uns gestapelt haben. Clara hatte Sippe zu Besuch, Freundinnen, Kamil einen Kumpel, unser Radioreporter und noch ein ASF –Freiwilliger aus Ausschwitz. Full house! Das hat zwar auch etwas angenehmes, aber jetzt ist auch endlich mal wieder Zeit für die ein oder andere Lektüre oder einen ruhigen Tee mit Mucke. Es ist ganz komisch, ich habe mich hier in Warschau wahrhaftig zu einem Teetrinker entwickelt. Früher war das für mich eher ein Schimpfwort und für mich selbst war es einfach nur ekelhaft, da ich Teetrinken immer nur mit Kranksein verband. Jetzt sitz ich öfters bei einem guten Earl Grey mit Milch und Zucker im Sessel bei einer guten CD. Bloß vor den Färbstoffen die da angeblich sich im Tee befinden sollen habe ich Angst!

Auf Arbeit in der Stiftung der pl.-dt. Aussöhnung bereite ich grade meinen Vortrag vor den ich beim ASF-Jubiläum in Berlin am zweiten Mai halten werde. Das Thema ist grob Gegenwart und Zukunft der ASF-Projekte in Polen, veranschlagt sind 30 Minuten. Viele Leute werden sicherlich nicht zuhören, der Raum „K3“, für Polen zugeteilt ,fasst nur an die 40 Zuschauer – ein Klacks gegen den Raum „Hörsaal“ für Israel und Frankreich mit mehreren hundert. Wieder mal typisch, wo doch Polen, wie ich finde, eine wichtige Rolle spielen sollte. Denen werden wir es zeigen! Diesen Missstand werde ich auf jeden Fall in den Vortrag einfließen lassenJ

Donnerstag, 3. April 2008

Unter Beobachtung...


Der bayrische Rundfunk war bei uns zu Besuch. Genauer gesagt Wolfram Huke, ein freier Mitarbeiter des Senders der uns ein paar Tage begleitet hat um anschließend einen Beitrag im Radio zu produzieren. Spannende Sache, oder?? Wolfram war ne sehr sympathische Type, selbst noch Student und ehemaliger Freiwilliger in Polen. Er selbst war vor sechs Jahren in Krakau auf einer Pädiatrie in Krakau tätig, aber bei einem anderen Dienst als ASF. In einem Hospiz! Das ist die Station des Krankenhauses wo hoffnungslose Fälle auf den Tod warten. Das muss sicher eine sehr heftige Erfahrung gewesen sein - das Ganze sogar anderthalb Jahre lang. Jeden von uns hat er einen Tag auf der Arbeit begleitet und zwei Nächte bei uns gepennt…
Wolfram hat uns nun Tag auf Tag ein mit seinem lustigen ARD/BR – Mikro begleitet. Anfänglich hat ich ziemlich Schiss vor dem Teil, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Einmal aufgeregt redet man solchen Stuss zusammen. Als Clara und ich das erste mal gefragt wurden wie wir denn die Wohnung in Schuss hielten klang das ungefähr so:
A: Ja, äh, naja, eigentlich sind wir ja ordentlich. Die anderen vorher äh waren schlampiger…
C: Ja, auf jeden Fall. Wir sind voll schlampig eigentlich…. Ja…… auf jeden Fall. Äh halt Freiwillige…
A: Blablabla…
Widersprüchlich, kein System und einfach nur peinlich hehe. Naja das hat sich glaub ich mit der Zeit etwas geändert. Eins nehm ich mir aber vor: In Zukunft werde ich mehr Verständnis haben für Leute die in Formaten wie TVtotal zur Sau gemacht werden weil sie vor der Kamera Scheisse erzählt haben… Ich erinner nur an den „dümmsten Menschen“ auf Youtube. Vielleicht doch nicht so doof der Kerl!
Wir wurden zu den unterschiedlichsten Themen befragt, der Schwerpunkt lag aber ganz klar auf unseren „normalen“ Leben hier, wie es sich lebt als deutscher Freiwilliger in Warschau, was wir fühlen und was uns bewegt. Mal schaun was dabei herauskommt! Der Beitrag geht glaub ich Ende April auf Sendung und für alle nicht bayrischen Leser gibt es das Ganze das als Podcast als Download auf der Internetseite des Senders. Ich versorg euch natürlich mit dem Link- es sei denn es kommen peinliche Dinge vor!

Achso, auf dem sprachlichen Sektor gibt es Neuigkeiten. Seit einiger Zeit haben sich die Sprachkurse gemischt und Clara und ich sind nun mit zwei Chinesinnen in einem Kurs die überhaupt nicht auf unserem sprachlichen Niveau sind. Vielleicht kündigen wir den Vertrag, sparen das Geld zugunsten von Bier. Vielleicht ist auch ein neuer Kurs drin, wir werden schauen.

Montag, 31. März 2008

Schlesien und Berlin - Urlaub

Die letzte Woche war sehr turbulent, ich habe mir eine Woche Auszeit von Warschau gegönnt - über Ostern wurde dank Kamils weit verzweigter Familie Schlesien bereist und anschließend kurz aber intensiv Berlin genossen.
Schlesien
Schlesien. Über Ostern. Kamil hat dort viel Verwandtschaft, die mal wieder die Polnische Gastfreundschaft bewiesen haben. Kamil, Clara und ich waren ständig bei irgendeinem Teil der Kamilschen Sippe eingeladen zum Kaffee, Kuchen, Braten, Frühstück, Kuchen, Kaffee – bis alles wurstig aus den Ohren quoll. Praktischerweise wohnen fast alle seine Verwandten im selben Dorf, Rybnik, auf dem gleichen Berg, daher konnten wir dann immer schwerfällig gezeichnet vom mästen von Haus zu Haus rollen zur nächsten Mahlzeit. Natürlich gehört zu einem Schlesienbesuch, besonders über Ostern, ein katholischer Gottesdienst dazu. Auf der Wertigkeitsskala sogar noch über dem Kuchen rangierend. Deshalb waren wir mehrmals bei den recht beeindruckenden Ostermessen dabei und haben auch Kamils Ahnen auf dem Friedhof besucht. Die Schlesier sind sehr gläubig und die Kirchen proppenvoll, von Jung bis Alt ist meistens das ganze Dorf vertreten. Die Mentalität der Leute hat mir sehr gefallen, nur die Landschaft fand ich nicht besonders ansprechend. Schlesien ist ländlich geprägt, leicht hügelig, aber mit einem nicht abstreitbaren industriellen Einschlag. Die Region war bis zum Ende des Kommunismus nämlich eine der stärksten Wirtschaftsregionen aufgrund der riesigen Steinkohlevorkommen. Das hat sich nun ähnlich wie im Ruhrgebiet radikal geändert, viele Menschen sind arbeitslos, die Kohle bleibt im Gestein – nur die Zechentürme ragen frech hier und da in den Himmel. Das ergibt einen komischen Mix aus kleinen Ackerschollen, Hütten und den Schloten. Die meisten Menschen heizen trotzdem weiterhin mit Kohle, daher riecht es permanent nach Verbranntem. Wie in Schrebergärteensiedlungen.

Interessantweise ist die Region recht eng mit Deutschland verbunden. So fahren oft Autos mit deutschen Kennzeichen umher, ich habe das Gefühl, ähnlich wie Kamils Familie, sind viele polnische Schlesier zu uns ausgewandert und kommen nun öfters die Familie besuchen. Bei einigen Familien, so wurde uns berichtet, musste der Großvater sogar noch in der Wehrmacht dienen. Erstaunlichweise können auch viele alte Leute noch ein paar Brocken Deutsch. Klar, Rybnik lag direkt an der alten deutschen Grenze und besaß auch einen Anteil deutscher Bevölkerung.

Berlin
Am Montag ging es dann von Katowice per Expresszug in 8,5 h zügig nach Berlin. Meine beiden Mitbewohner fuhren wieder nach Warschau und ich wollte mich noch ein wenig in der Heimat vergnügen. Die knappe Woche war sehr intensiv, ich muss diese Woche eine Menge Schlaf nachholen. Höhepunkte der Woche war der Vortragsabend am Freitag bei den Mahlsdorfer Großeltern zu dem Thema „Kirche unter zwei Diktaturen“, der nachgefeierte Geburtstag des Bucher Opas nebst leckerer Himbeertorte und deftigem Drink und am Samstag abschließend die Geburtstagsfeier von Robsen und Benjamin. Miteingeladen war auch Hannes, den hatte ich ja auch ne Ewigkeit nicht mehr gesehen! Ach ja, Caio, Mensch den hätte ich fast vergessen! Den habe ich auch gleich mehrmals getroffen! Ein ganz guter Bekannter aus Brasilien, der mit mir ein halbes Jahr auf das Internat in Maine gegangen ist. Dort haben wir uns bestens verstanden aber seitdem leider nicht mehr gesehen. Deshalb war ich überglücklich dass es geklappt hat uns einmal wiederzusehen!!! Fritz hab ich auch mehrmals getroffen und wir haben uns über Gott und die Welt und die Bundeswehr unterhalten. Ich könnte die Liste noch ein wenig weiterführen, aber ich glaub der Eindruck reicht, es war eine schöne, erfahrungsreiche aber auch stressige Woche! Bilder kommen übrigens noch…

Mittwoch, 19. März 2008

Benjamin, letzes Wochenende und Purim




Cześć und Dzień Dobry werte Freunde! Letztes Wochenende war Benni da und hat die volle Ladung Warschau abbekommen. Ich war schon ein bisschen besorgt, denn laut einer unbedeutenden Onlinezeitschrift die ich kürlzich gelesen, sei Warschau nach Brüssel die langweiligste Großstadt Europas. Nix da! :)
So hat sich Benni Freitag das Musem Narodowe – Polens Nationalmusem angeschaut. Es ist sehr interessant, denn die Polnische Malerei wird schon immer vom restlichen Europa als langweiliger Kitsch abgetan.Da ist man immer extrem motiviert irgendwelche tollen nicht kitschigen Bilder zu finden oder die These zu widerlegen. So gut das ein Kunstlaie tun kann... In der Tat beschäftigen sich die Künstler sehr häufig mit romantischen Motiven und endlosen Schlachtengemälden, ein bekanntes Beispiel ist das Schlachtengemälde von Tannenberg. Man kann sogar behaupten hierbei handelt es sich um das wichtigste Bild der gesamten Ausstellung, ein Nationalmythos der Polnischen Nation. Lohnt also angeschaut zu werden.




An dem Tag war ich selbst leider nicht dabei, da ich Benni lediglich abgeladen habe und noch auf Arbeit musste. Ich war jedoch vor einem Monat selbst dort.
Am Samstag haben wir uns dann die geschichtsträchtige Stadt angeschaut, oder besser das, was davon übrig geblieben ist. Anschließen haben wir uns auf die andere Flussseite der Weichsel begeben. Dort befindet sich der Stadtteil Praga, welcher noch immer von vielen Warschauern aufgrund der Armut und Kriminalität gemieden wird. "Der schlimme Teil der Stadt" Das ganze bessert sich jedoch und es siedeln sich viele Studenten und Künstler dort an. So befindet sich dort eine alte Vodkafabrik aus alten Zeiten, die jetzt als Veranstaltungsort genutzt wird. Ebenfalls auf der anderen Flussseite befindet sich das große Stadion, welches zur Zeit noch friedlich vor sich hin wuchtert und fröhlich vergammelt. Noch, da es zur Europameisterschaft 2014 wieder einsatzbereit sein muss. Momentan aber gibt es um den Bau Polens größten halblegalen Markt, in dem man alles und auch natürlich auch alles andere kaufen kann. Bei "uns" würde man so etwas Polenmarkt nennen, verständlicherweise hier eher nicht…
Abends sind wir dann kurz zu einer Ausstellung zweier junger polnischer Künstlerinnen und eines Österreichers gegangen, da wir freundlicherweise von einer Bekannten eingeladen wurden.
Samstag wurde Purim von der jüdischen Gemeinde gefeiert, von den Polen als "jüdische Karneval" bezeichnet. Das Ganze war ein echter Hammer. Das Ganze geht zurück auf eine Legende, in der eine jüdische Gemahling eines sehr judenfeindlicher König ihn davon abbrachte seine jüdischen Untertanen zu vernichten. Dieser Tag ist sehr wichtig für die Juden und wird demensprechend gefeirt. In der Synagoge muss zum Beispiel immer sehr viel Lärm gemacht werden, wenn der Name des Köigs genannt wird. Das übernehmen meistens liebend gerne die Kinder :) Zurück zum Fest. Viele waren verrückt verkleidet und die ganze Atmospäre war sehr angenehmt. Es lief auch Klezmer und Balkan Folk, Zeug auf das ich in letzter Zeit voll abfahre… Herrlich!
Sonntag war dann leider schon Abfahrt angesagt, ab in den Berlin – Warszawa – Express und Klappe zu, Benni weg!
*Das Bild von Benni und mir könnt ihr natürlich in voller Größe auf dem Webalbum genießen :)

Montag, 17. März 2008

köstliches aus dem www

Heute hatt ich in der Stiftung mal wieder ein bisschen Zeit im www zu schnüffeln und hab doch glatt ein paar Schmankerl aus dem Netz gezogen....
Ich bin nämlich grade auf der Suche nach deutschen Zeitungskorrespondenten hier in Warschau um diese gegebenenfalls zu besuchen. Ich hoffe die werden ein bisschen Zeit für mich haben.
Angefangen habe ich natürlich mit der taz, die bekannt ist für ihre ausführliche Polenberichterstattung. Bin auch gleich auf einen coolen Artikel gestoßen, indem die „Neuausrichtung“ unserer Stiftung von Dariusz, unserem Chef, publiziert wird.

"Reden ist nicht genug, findet der neue Chef der Warschauer Stiftung für deutsch-polnische Aussöhnung..."

http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/schoene-worte-reichen-nicht/?src=SE&cHash=38c585dc18

Des weiteren betreibt die taz eine interessantes Blogverzeichnis- angucken! Sehr gut ist, finde ich, zum Beispiel der Streetartblog. Sogar einen Hitlerblog haben sie im Repertoire...
http://www.taz.de/blogs/

So genug der Berichte über journalistische Ergüsse, jetzt noch ein Clip. Ein hier vor einiger Zeit kontroverser Clip, da in ihm gehörig das Polnische Klischee auf die Schippe genommen wird – natürlich von Pocher im Auftrage von MediaMarkt. Fies eigentlich immer auf den Stereotypen herumzulatschen, aber zugegebenermaßen lustig... Das Video wurde übrigends zurückgezogen aufgrund der Proteste.


Am Wochenende war übrigens Herr Gollasch zu Besuch hier in unserer Wg- Berichte und Bilder folgen...

Mittwoch, 12. März 2008

Dienstag Abend in Saskia Kempa

Diesen Dienstag bin ich wie gewöhnlich pünktlich um halb sechs bei meinen alten Leuten erschienen. Bin ja nicht bekannt für die deutsche Pünktlichkeit, „5 Minuten vor dem Treffen an Ort und Stelle“, aber bei meinem Ehepaar kann es nicht schaden- da bin ich also glatt einmal inkonsequent pünktlich! Eindruck schinden, ihr wisst schon…J
Heute lief schon der Fernseher als ich kam. Nachdem Sie geöffnet hatte, huschte sie auch schon schnell ins Wohnzimmer an den Fernseher. Der Herr ruhte sich noch aus und lag im Bett.
-----------------------------------
Okay Break! Ich komme schreibtechnisch nicht ohne Namen aus,Ergo ich gebe den beiden einfach fiktive typisch Polnische Namen: Karolyna und Patryk… Voila!
Suuuper, ich jetzt muss ich nicht mehr mit irgendwelchen hölzernen Begriffen wie„ das ältere Ehepaar“ blablaa quietschen!
Von nun an also immer Feierlich: Familie Kowalski, bestehend aus Karolyna und Patryk, beide um die 90 Lenzen jung….

------------------------------------
So. Karolyna huschte also mit ihrem Rollator schnell an die Flimmerkiste und Patryk lag noch in seinem Zimmer. Das bedeute das der normale Besuchsablauf heute eindeutig anders verlaufen musste. Normalerweise warten beide schon mit schwarzen Tee und Gebäck auf mich um eine Weile zu schwatzen um daraufhin zu der besagten Flimmerkiste mit mir zu wandern.
Man macht sich natürlich immer Gedanken, warum, wieso und überhaupt. Sprich: Haben die beiden kein Bock auf den holperigen Smalltalk mit mir auf Polnisch? Ich habe es leider nicht herausbekommen und setzte mich einfach neben Karolyna vor den Fernseher: Jaka muzya wygrał* - ein typisches Nachmittagsprogramm, in der Leute bekannte Lieder so schnell wie möglich erkennen können. Auf polnisch natürlich J Karolyna wirkte um zur Frage zurückzukehren ein wenig verstimmt, aber meine Befürchtungen haben sich zum Glück nicht bestätigt.
Später kam dann noch Patryk und wir haben uns doch ein bisschen bei Tee unterhalten und später noch eine Kriminalserie geguckt. Während des Fernsehprogramms werde ich dann lustiger weise von den beiden immer aufgeklärt was grade in der Sendung passiert. Von den beiden, aber gleichzeitig! Oftmals sprechen dann beide zur gleichen Zeit und ich habe immer Mühe mich für eine Erklärung und Person zu entscheiden. Generell spricht Karolyna aber deutlicher und langsamer weshalb ich meist dann ihr zuhöre. Außerdem scheint es Patryk nicht zu stören wenn ich lieber seiner Frau mein Ohr schenke. Die Erklärungen sind aber auch bitter nötig denn die lieben Fernsehmannis sprechen verdammt schnell.
Nach der Sendung habe ich mich dann auf den Weg zu einem Konzert gemacht in der Synagoge, in der ein Sax-Quintett aus Jerusalem gespielt hat. Tolles Erlebnis, es war mein erstes Mal in dieser einzig erhaltenen Synagoge in Warschau**.

*so ähnlich…

**Es gibt wohl noch eine andere kleine irgendwie im Osten von Warschau

Freitag, 7. März 2008

Browner Tag

Heute ein eher dröger Tag in der Stiftung der Polnisch – Deutschen Aussöhnung. Normalerweise muss ich ja Freitags immer erst um zwölf erscheinen da ich am Abend ja mein älteres Ehepaar besuche. Heute hat mich Kuba jedoch schon früh hierher beordert - per Telefon aus dem Bett- , da unzählige Briefe versendet werden mussten. Zum Glück bin ich jetzt, um ein Uhr, mit dem „eintüten“ fertig geworden und kann mich wieder spannenderen Dingen widmen.

Brief an Mr. Brown


So verfasse ich grade ein Schreiben an den englischen Premier im Namen unserer Stiftung.
Darin bieten wir der Regierung an englische Schüler die Auschwitz besuchen in Warschau zu empfangen und mit ihnen zu diskutieren.
Wie dem auch sei, das Schreiben ist fast fertig, aber es ist mir ein krasser Fehler unterlaufen. Zum Glück haben Kollegen den gefunden :) seht selbst...

“The foundation of the Polish-German reconciliation and its head of the board, Dariusz Pawlos noticed with a highly interest that Great Britian will send students to the German concentration camps in Ausschwitz…”

- hätte ja fast zu diplomatischen Spannungen führen können...


Heute abend besuche ich wieder mein älteres Ehepaar und werde dem Mann diesen Brief auch noch einmal zeigen. Er spricht sehr gut Englisch, daher kann ein weiterer Korrektor nicht schaden. Zumal er sich darüber sicherlich freut wenn er das lesen kann...

Montag, 3. März 2008

Risibisi zwo

Soo, noch ein bisschen Kultur...



Das Video stammt von DER berühmtesten Polnischen Rockband in den 80gern und 90gern. Titel ist "Westberlin". Kuba, mein Chef meint, dass es durchaus üblich war nach Westberlin zu reisen damals um Geld zu machen und das ein oder andere Bier zu trinken- siehe Video :)

Risibisi- Kuddelmuddel- Wirrbericht

Mit dem Amsterdam Bericht wird es vorerst nichts werden, es gibt andere Sachen zu berichten die Priorität besitzen.

Erst einmal eine mir sehr peinliche Korrektur, der deutsche Fernsehheld heißt natürlich nicht Andres Möller wie der bekannte und glorreiche Fußballer*, sondern Steffen Möller - danke Karo!

Zweitens geht es grade gut voran mit meinem Polnisch, diese Woche geht es in die zweite Runde mit meinem Sprachkurs und des weiteren habe ich zwei regelmäßige Tandempartner.

Tandem? Im Tandem eine Sprache zu erlernen bedeutet, dass sich zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache gegenseitig die jeweils fremde Sprache beibringen. Grundsätzlich können sich die beiden Partner persönlich treffen (Präsenz-Tandem) oder per E-Mail, Telefon oder mit anderen Medien lernen (eTandem). Das Lernen kann auf unterschiedliche Weise geschehen, mit Vorlagen, Lehrbüchern oder einfach im lockeren Gespräch. Oft hängt die Übungsmethode davon ab, wie gut man die Fremdsprache schon beherrscht. Beim klassischen Prinzip gilt: Die Hälfte der Zeit wird der einen Person gewidmet, die andere Hälfte der anderen Person. So können sich zum Beispiel ein Portugiese und ein Deutscher eine halbe Stunde auf Deutsch unterhalten und anschließend eine halbe Stunde auf Portugiesisch. Bei neueren Ansätzen wie bei TandemScout sind auch z.B. "Dreiecks-Beziehungen" möglich: Der "Lehrer" muß nicht unbedingt von seinem "Schüler" lernen, sondern kann die beim Gespräch verdienten virtuellen Währungspunkte für den Unterricht bei einem anderen Lehrer - ggf. auch in einer anderen Sprache (!) eintauschen. Diese Sprachlernmethode gilt als sehr effektiv, da sie den Fremdsprachenlerner zwingt, aktiv zu kommunizieren. (Aus Wikipedia)

Letzte Woche hatte ich übrigens ein sehr angenehmes Erlebnis bei meinem Ehepaar das ich besuche: Da ich vom jüdischen Institut kam und dort immer meinen Laptop brauche, ihn also ihm Rucksack dabei hatte, konnte ich ihnen allerlei Fotos zeigen.

Die beiden, mit ihren 90 Jahren schon etwas betagt, waren sichtlich begeistern von der „neuen Technik“ und klebten förmlich am Bildschirm. Ich habe ihnen ein paar Amsterdambilder gezeigt und natürlich beteuert, dass ich das Rotlichtviertel nicht besichtigt habe. Gezeigt habe ich außerdem natürlich Familienbilder, Freunde etc. Die beiden habe sich richtig gefreut!

Ich glaube das Ganze hat uns einander näher gebracht, sodass vielleicht deshalb der Mann kurze Zeit später anfing von seinen Erlebnissen im KZ- Stutthof bei Danzig zu berichten. Ich habe leider nicht alles verstanden aufgrund der schweren Vokabeln, aber das Grundgerüst schon- es war sehr beeindruckend! Schon irgendwie komisch der dass erleben musste und einfach so nun vor mir saß. Und vor allem nichts gegen mich hegt, Hut ab! Für mich sehr komisch war, dass er inmitten der Erzählung abbrach um die Nachrichten zu schauen. Kurz darauf saß ich also mit ihm vor der Glotze als ob nichts gewesen wäre...

*glorreich natürlich nur solange bis er zu Schalke gewechselt hat...

Donnerstag, 28. Februar 2008

"Ich bin der Liebling der polnischen Frauen“


... nein ich bin nicht größenwahnsinnig geworden, sondern nur auf einen guten Artikel gestoßen mit eben diesem Titel, der sich mit dem Phenomen "Andreas Möller" beschäftigt. Phenomen ist vielleicht zu hoch gegriffen, aber diese Person, in Deutschland völlig unbekannt, genießt in Polen großes Ansehen und ist landesweit sehr bekannt. Seht selbst, der Artikel streift auch interessante Dinge über das Polnisch-Deutsche Verhältnis...


..."Deutsche Frauen rasieren sich sogar unter den Achselhöhlen"...


..."Es gibt diese Karikatur vom Deutschen mit Stahlhelm und SS-Uniform"...


Dienstag, 26. Februar 2008

Ick war een Asterdam!






Amsterdam!!



Woha, bin grade frisch aus den Niederlanden heimgekehrt und habe gleich einmal ein paar schöne Fotos online geschaut, seht selbst....


typische Straße an den sogenannten Grachten, kanalartige Verästelungen die in der ganzen Altstadt zu finden sind und der Stadt ihren ganz speziellen Charme geben...
Ich schreibe in den nächsten Tagen noch nen kleinen Bericht, muss jetzt aber erstmal nen großen Wäschewaschgangg machen :)
Grootjes











Dienstag, 19. Februar 2008

Wrocław und jede Menge Ska mit "Delikat"








Dieses Wochenende habe ich den Moritz, ein ASF-Freiwilliger und Kumpel, in Breslau (p.c. eher Wrocław) besucht. Die drei Tage waren echt heftig, ich hole noch immer den Schlafmangel nach, aber hey, es hat sich gewaltig gelohnt!!
Anlass der Reise war neben dem Besuch von Moritz sein eigenes Projekt, nämlich ein Konzert in Breslau mit einer Berliner und einer polnischen Skaband.

Breslau die erste...
Das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen und hab mich kurzerhand auf den Weg zu ihm gemacht. Nach sechs ätzenden Stunden Zugfahrt bin ich letzten Freitag abends angekommen und hab mit Moritz erst mal ne Kneipenrunde gedreht. Mit dabei waren Martin, der Mitfreiwillige aus Slowenien -sehr nett und ein Sprachgenie: Polnisch, Slowenisch, Deutsch und Tschechisch fliessend-, eine Kindergärtnerin aus Deutschland die in Breslau im deutschen Kindergarten arbeitet und ein Mitarbeiter der deutschen Minderheit - sehr sarkastischer Genosse aber unterhaltsam. Der Abend verlief sehr angenehm, und auch die Kneipen in Breslau sind sehr urig und süffig-würzig.
Später am Abend als wir nur noch zu dritt unterwegs waren, haben wir ein paar Polen getroffen, mit denen wir Kicker gespielt haben; natürlich Deutschland gegen Polen - Freundschaftsspiel versteht sich! Unsere Widersacher hatten ordentlich dem Bacchus gefrönt, daher war es uns ein leichtes ALLE Partien für uns zu entscheiden. Hehe, das war ein Spaß!

Breslau die zweite...
Am nächsten morgen haben wir heftigst ausgeschlafen und dann nachmittags die Band „Delikat“ aus Berlin empfangen. Die Jungs waren total ausgeflippt und sehr sympathisch, wie man halt sehnsüchtig aus dem Exil Berliner sich ausmalt. Nun gut, es stellte sich heraus, dass die Hälfte eingewanderte Hessen waren, aber nun gut, so etwas muss verdrängt werden!




Nachdem wir der Band die Stadt gezeigt haben, ging etwas später auch gleich das Konzert los in einem seeeehr angeranzten Laden irgendwo in einem Hinterhof in der Altstadt. Ähnlich einem unrenovierten vermüllten Tacheles. Im Publikum waren annähernd so viele Hunde vertreten wie Publikum bzw. Punks , eben ein richtige Rasselbande, allerdings waren auch normalos da wie z.B. ich. Die Band hielt dann auch was sie versprochen hatte und es ging gut ab.
Nach dem Konzert sind wir feucht-fröhlich mit dem Tourbus ins Edith-Stein Haus gefahren , indem ja Moritz wohnt und indem auch die Band untergebracht war. Natürlich wurde unterwegs an der Tanke noch ein Kasten Limonade besorgt, damit die Band samt Entourage nicht verdurstet... Angekommen im Etablissement * aben wir dann noch eine Weile „dagesessen“ bis wir ins Bett sind.
"Delikat" mit Kollegen und Moritz...
Am nächsten Tag ging es dann für mich leider wieder nach Warschau. Ich bin lustigerweise in den falschen Zug gestiegen, mein Ticket war nur für eine Art Regionalzug ausgestellt und befand mich nun plötzlich in einem edlen Polen-ICE. Der erste Schaffner hat mir eröffnet entweder ein teureres Ticket zu lösen, oder an der nächsten Station den Zug zu verlassen, der Zweite wollte mir dann sogar schon ne Strafe aufbrummen. Zum Glück konnte ich alles regeln und hab das neue Ticket mit bis auf den letzten Zloty in meiner Tasche bezahlt. Puh.
Nach einer Stunde musste ich dann meinem Platz einer Mutti mit drei Kindern räumen und da ohne Reservierung, hab ich dann die letzten läppischen fünf Stunden gestanden. Naja. Lol. War auch eine Erfahrung wert...


*Für den Kenner: Interessanterweise hören die Bandburschen allesamt KIZ waren sogar verdammt Textsicher und hatten einige Alben dabei...
**Die beiden anderen Bilder zeigen die Umgebung von Moritz Projekt und an einer Wand klebend der Flyer der Band...

Mittwoch, 13. Februar 2008

„Wenn der Pöbel die Straße beherrscht, gelten keine Privilegien mehr“, Franz Rosenthal, 1935


Das ist das Cover von dem Buch an dem ich arbeite... Cool, wa?!!


Ich dachte mir, das ist ein feiner Aufhänger um mal wieder von meiner Arbeit hier im jüdischen historischen Institut zu berichten. Von großen, erschreckenden oder außergewöhnlichen Dingen kann ich nicht erzählen, ganz im Gegensatz zu anderen ASF-Freiwilligen *…

Ich arbeite immer noch an dem Buch, dem ich auch das Zitat entnommen habe. Ich bin jetzt ungefähr bei vier fünfteln, dass heißt der Text ist fast vollständig abgeschrieben. Danach erwartet mich noch eine Korrekturphase und einige hebräische und jiddische Textstellen muss ich noch von Fachkräften übersetzten lassen und dann ist die Tat komplett! An dem Ganzen sitze ich ja schon ziemlich lange, bestimmt drei oder vier Monate, so sind schon an die 22.000 Wörter zusammengekommen…
Ja, aber wenn das Projekt zu Ende ist hab ich zum Glück noch andere interessante Dinge zu tun. Die Webseite des Instituts existiert nur auf Polnisch und Englisch und diesen Missstand möchten die beiden Gedenkdiener und ich beheben und eine deutsche Version (mit österreichischen Einschlag?) erstellen.
Desweiteren rückt der Frühling immer näher und damit auch die deutschen Touristen und Interessierte, denen wir das Getto zeigen können. Das heißt, ich werde im Laufe des Jahres, sofern denn Leute kommen, immer weniger im Archiv sein, als Führer oder besser Guide auf den Spuren der Vergangenheit…

*Eine Freiwillige in Belgien, eine Freundin von mir, hat zur Zeit ziemlich viel Stress mit ihrem Projekt. Schlimmer noch, ihr ganzes Projekt wird in Bälde enden und sie muss sich selbst ein Neues suchen und allerlei schlägt sich mit allerlei anderen ätzenden Schwierigkeiten rum. Die Arme. Da klingen meine Berichte doch ziemlich behütet…

**vielleicht sollte ich noch kurz den Zusammenhang des Zitats erwähnen, obwohl er sicherlich kein spannender ist; Es handelt sich um das Dilemma, dass die Juden in Schlesien während des Mittelalters laut meines Autors zwar von den regionalen Fürsten zwar Privilegien und Schutzverträge besaßen, jedoch dem Pöbel, sobald er, oftmals durch die Kirche aufgewiegelt, schutzlos ausgeliefert war. Naja der Satz ist aber, wie ich meine, auch allgemein gültig... oder?

Montag, 11. Februar 2008

neue Fotos und Dialog

Fotos


Ich habe letzte Woche mich ein wenig neu eingekleidet, da das überbordene Einkommen von ASF einen einfach dazu einläd Geld auszugeben- hehe - und haben spontan in der Metro Fotos von uns gemacht. Die Fotos sind echt gelungen, dank Martin , einem Mitfreiwilligen hier aus Warschau, welcher virtuos das Fotografieren beherrscht und natürlich nicht zuletzt aufgrund meiner lieben neuen Kamera :)










Ihr seht von links nach rechts: Clarą, Martin, Malwina, Kamil und Alex und im Hintergrund unsere prächtige U-Bahn Station Ursynów...


und hier der Link zu den Fotos: http://picasaweb.google.de/Briedigkeit/Fotoshooting08


Dialog





Uuund noch ganz interessant, ich habe eine tolles Magazin kennengelernt, Dialog heisst der gute Fetzen, welches über polnisch-deutsche und deutsch-polnische Themen schreibt. Ich habe mir gleich zwei Ausgaben ausgeliehen und hab schon mal reingeschnuppert, es scheint interessant zu sein. Alle Artikel erscheinen immer zweisprachig, aber ich halte mich eher an die deutschen, das polnische ist noch zu schwer...

Zuuum Beispiel, sehr interessant, wird in der letzten Ausgabe wird Jacek Tyblewski interviewt, ein Exilpole ind Deutschland und befragt zu der Thematik wie es den um die Exilpolen zur Zeit stehe und wie die Stimmung in der Gemeinde ist. Der Typ ist der Chef vom radio multikulti und gilt zudem als Experte der Exilgemeinde der Polen in Deutschland.
Er geht übrigends von bis zu zwei Millionen Polen in Deutschland aus...
Über den ganzen Artikel hier zu schreiben würde aber ausufern, das waren glaube ich über fünf Seiten und leider stellt Dialog die Artikel leider nicht online. schade.
Aber ich denke ich werde sicherlich noch einige Male dieses Magazin zitieren, da es sich ja genau mit dem befasst, was hier im Blog beschrieben werden soll!


Links:

Donnerstag, 7. Februar 2008

Neuer Boss in der Stiftung

Frischer Wind in der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung


...und rasend verbreitet sich im Internet die Nachricht, dass meine Stiftung nun einen neuen Chef hat. Nun gut, die großen Blätter haben das Thema noch nicht aufgegriffen *lol*, aber immerhin die viel gepriesene Klatschspalte von Kamil :). Ich arbeite ja heute in dem jüdisch-historischen Institut und habe daher von der Neuerung gar nichts mitbekommen, hätte ich nicht seinen Blog gelesen.
Das mit dem Chefwechsel ist eine ganz interessante Geschichte. In Polen gibt es das Sprichwort dass bei Regierungswechseln auch die Putzfrauen ausgewechselt werden. Das darf man nicht wörtlich nehmen, aber einen wahren Kern besitzt es doch.So es werden bis "fast" auf die Ebene der Putzfrauen personelle Änderungen vorgenommen.

Unsere Stiftung hat ja durchaus eine Präsens in der Öffentlichkeit, insofern liegt es Nahe wenn die an der Macht seiende Partei Einfluss auf die Wahl des jeweiligen Chefs ausübt.

Die Wahlsieg der Bürgerplatform vor einem halben Jahr hat auf jeden Fall dazu geführt dass unser voriger Chef vor einiger Zeit das Handtuch werfen musste. Er selbst war Mitglied der Partei für Recht und Ordnung, also der Kaczynskipartei und war sicherlich den jetzigen Machthabern ein Dorn im Auge, zumal er sich sehr oft in Artikeln in einer Art polnischen Spiegel sehr oft über alles und jeden ausgelassen hat *. Mich hat es sowieso gewundert, dass ein Mann mit so einer starken polarisierten politischen Meinung und vor allem seiner starken Parteibindung ein Amt in einer STIFTUNG einnehmen konnte. Aber ich bin ja auch nur der Praktikant :)
Auf jeden Fall ist mir mein jetziger Chef viel lieber, es ist (oder war) Kamil direkter Vorgesetzter, Darek, der von der Position eines Abteilungschefs nun aufgestiegen ist. Mit Darek hatte ich auch recht oft zu tun, was sich jetzt sicherlich ändern wird. Zumindest hab ich mit dem alten Chef nicht ein Wort gewechselt...

Bin gespannt ob man den Wechsel an der Spitze bemerkt und ob es Veränderungen geben wird...

*Das erwähnte Nachrichtenmagazin heist Wprost und ist wie schon erwähnt dem Spiegel sehr ähnlich, also auch ein wöchentliches Magazin für Politik Kultur und Bla oder auch Bla. Hier einige lustige und teilweise sehr umstrittene Titelblätter des Magazins *ich hoffe ihr könnte über das linke auch lachen*: