Mittwoch, 19. März 2008

Benjamin, letzes Wochenende und Purim




Cześć und Dzień Dobry werte Freunde! Letztes Wochenende war Benni da und hat die volle Ladung Warschau abbekommen. Ich war schon ein bisschen besorgt, denn laut einer unbedeutenden Onlinezeitschrift die ich kürlzich gelesen, sei Warschau nach Brüssel die langweiligste Großstadt Europas. Nix da! :)
So hat sich Benni Freitag das Musem Narodowe – Polens Nationalmusem angeschaut. Es ist sehr interessant, denn die Polnische Malerei wird schon immer vom restlichen Europa als langweiliger Kitsch abgetan.Da ist man immer extrem motiviert irgendwelche tollen nicht kitschigen Bilder zu finden oder die These zu widerlegen. So gut das ein Kunstlaie tun kann... In der Tat beschäftigen sich die Künstler sehr häufig mit romantischen Motiven und endlosen Schlachtengemälden, ein bekanntes Beispiel ist das Schlachtengemälde von Tannenberg. Man kann sogar behaupten hierbei handelt es sich um das wichtigste Bild der gesamten Ausstellung, ein Nationalmythos der Polnischen Nation. Lohnt also angeschaut zu werden.




An dem Tag war ich selbst leider nicht dabei, da ich Benni lediglich abgeladen habe und noch auf Arbeit musste. Ich war jedoch vor einem Monat selbst dort.
Am Samstag haben wir uns dann die geschichtsträchtige Stadt angeschaut, oder besser das, was davon übrig geblieben ist. Anschließen haben wir uns auf die andere Flussseite der Weichsel begeben. Dort befindet sich der Stadtteil Praga, welcher noch immer von vielen Warschauern aufgrund der Armut und Kriminalität gemieden wird. "Der schlimme Teil der Stadt" Das ganze bessert sich jedoch und es siedeln sich viele Studenten und Künstler dort an. So befindet sich dort eine alte Vodkafabrik aus alten Zeiten, die jetzt als Veranstaltungsort genutzt wird. Ebenfalls auf der anderen Flussseite befindet sich das große Stadion, welches zur Zeit noch friedlich vor sich hin wuchtert und fröhlich vergammelt. Noch, da es zur Europameisterschaft 2014 wieder einsatzbereit sein muss. Momentan aber gibt es um den Bau Polens größten halblegalen Markt, in dem man alles und auch natürlich auch alles andere kaufen kann. Bei "uns" würde man so etwas Polenmarkt nennen, verständlicherweise hier eher nicht…
Abends sind wir dann kurz zu einer Ausstellung zweier junger polnischer Künstlerinnen und eines Österreichers gegangen, da wir freundlicherweise von einer Bekannten eingeladen wurden.
Samstag wurde Purim von der jüdischen Gemeinde gefeiert, von den Polen als "jüdische Karneval" bezeichnet. Das Ganze war ein echter Hammer. Das Ganze geht zurück auf eine Legende, in der eine jüdische Gemahling eines sehr judenfeindlicher König ihn davon abbrachte seine jüdischen Untertanen zu vernichten. Dieser Tag ist sehr wichtig für die Juden und wird demensprechend gefeirt. In der Synagoge muss zum Beispiel immer sehr viel Lärm gemacht werden, wenn der Name des Köigs genannt wird. Das übernehmen meistens liebend gerne die Kinder :) Zurück zum Fest. Viele waren verrückt verkleidet und die ganze Atmospäre war sehr angenehmt. Es lief auch Klezmer und Balkan Folk, Zeug auf das ich in letzter Zeit voll abfahre… Herrlich!
Sonntag war dann leider schon Abfahrt angesagt, ab in den Berlin – Warszawa – Express und Klappe zu, Benni weg!
*Das Bild von Benni und mir könnt ihr natürlich in voller Größe auf dem Webalbum genießen :)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hey ali,
ich bedanke mich für den wunderschönen artikel!
ein lyrischer erguss voller erinnerungen, der mir ein zartes schmunzeln auf die lippen treibt :)
ich bin in der tat sehr positiv von warschau und deinen projekten überrascht worden.aber wie sagt man immer so schön:"Reisen ist tödlich für Vorurteile!"
herzlichen dank noch einmal an dich und deine wohnkommune für eure gastfreundschaft!
...und heute ist nicht alle tage, ich komm' wieder keine frage! :D
benni