Mittwoch, 4. Juni 2008

eine Woche Seminar und Sonne...


Letzte Woche ist so einiges passiert. Am Donnerstag ging es mit Clara und einigen ASFlern in die Masuren, nach Olsztyn(oder Allenstein). Geplant war ein Zelturlaub mit viel Kanufahren, was aber dann doch ein wenig anders ablief. Das Wetter war nicht optimal, aber lustigerweise konnten wir uns auf dem Zeltplatz einen alten Detleff mieten. Detleff, geiler Name. Ein Wohnwagen, wie der geneigte Campingerfahrene Leser sicherlich weiß, aus dem Jahre 1987. Er gehörte dem Platzbesitzer, ein sehr sympatische Pole der ausgezeichnet Deutsch spricht und total erstaunt war, dass wir polnisch sprechen. Es haben drei Leute reingepasst, der Rest hat im Zelt geschlafen. In den Tagen haben wir uns die Stadt angeguckt, viel abends am Lagerfeuer gesessen und am letzten Tag sogar eine Kanufahrt organisiert, da an dem Tag endlich mal die Sonne schien. Ach ja, wir haben sogar live das Länderspiel Polen- Kasachstan Frauenhandball in Olsztyn gesehen- wir waren dabei!!

Nach drei Tagen ging es auch schon ins nahe Danzig, wo eine Freiwillige wohnt, die wir abgeholt haben um dann von dort über Nacht nach Krakau fahren konnten wo wir uns am nächsten Tag mit den ASFler zum Seminar getroffen haben. Der Umweg sollte sich zeitlich eigentlich lohnen, aber das war ein Irrglaube. Das war eine Fahrt!!! 14 Stunden von Norden nach Süden, kein Sitzplatz mehr für uns und bei geschätzen 8°C neben der Toilette (gestanden)… glücklicherweise wartete dann ab Warschau ein Abteil auf uns um doch noch ein paar Stündchen Schlaf zu bekommen. Retrospektiv aber eine geile Fahrt. Das ist Freiwilligenfeeling!

In Krakau ging es dann gleich weiter nach Rytro, ungefähr drei Stunden entfernt, mitten in den Bergen. Nur Pampa, viel Wald und ein malerischer Fluss. Außer den ASFlern waren noch zukünftige Freiwillige aus Polen dabei und natürlich unsere geschätzte Urszula und Thomas von ASF. Es wurden Projekte verteilt, wir haben zum Beispiel ein Theaterstück vorbereitet, „Tango“ von Slawomir Mrozek. Wir haben es lustiger weise gefilmt, ich hoffe ihr könnt es euch bald auf Youtube anschauen. Die anderen Gruppen haben Gedichte vorbereitet oder sich mit deutsch-polnischer Literatur beschäftigt. Natürlich haben wir auch die Projekte ausgewertet und haben über ASF und die Welt diskutiert, zusammen mit Thomas, was ziemlich spannend war. Das Wetter war Bombe und wir haben viel Volleyball gespielt, uns gesonnt, im Fluss gebadet oder einfach nur entspannt unsere Bücher gelesen. Ich bin ja grade bei „Die Wohlgesinnten“ von Jonathan Littell, hier eine vernichtende Kritik. Egal, ich lese es zu ende…

Abends gab es immer Lagerfeuer und das ganze war fast ein bisschen wie Klassenfahrt. Die Polen und Deutschen hatten die Möglichkeit eine typische Landesspeise für die ganze Gruppe zuzubereiten. Wir sind am berühmten Hawai-Toast hängen geblieben was zu einigen Konroversen geführt hat. Die Polen, sehr bemüht, haben natürlich volle Kanne aufgetrumpft und Nalesniki, eine Art Pfannkuchen in riesigen Massen serviert. Eins zu Null für Polen. Aber Abwarten, der Sonntag kommt! Unsere pro Nase zwei Deutsch-Toasts waren auch nicht schlecht. Nur halt nicht sättigend.

Das Seminar war auch schon sehr schnell wieder vorüber und wir sind am Samstag nach Krakau zurückgefahren. Clara und ich sind noch bei einer ihrer Freundinnen untergekommen und haben noch ein wenig Krakau genossen.

Das wars auch schon. Ein kleines Anekdötchen kann ich ja noch hinterher schieben: Habe vorhin lustiger weise Forrest im jüdischen Institut hier in Warschau getroffen. Wir haben beide ganz schön blöd geguckt. Wie klein die Welt doch ist, er wusste nicht einmal dass ich in Polen wohne…

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