Dienstag, 23. Oktober 2007

Arbeit im juedischen Historischen Institut


Wie ihr ja vielleicht schon mitbekommen habt, arbeite ich von Montag bis Mittwch in der deutsch-polnischen-Aussöhnung, die letzten zwei Tage der Woche bin ich im Jüdischen Historischen Institut. In meinem Projektbericht ist nicht ganz klar gesagt worden was mich dort erwarten wird und auch meine Vorgängerin hat irgendwie nie konkret davon erzählt, insofern kam ich völlig unvorbereitet dort an.

Meine Organisatorin hat mir die Adresse meine Ansprechpartnerin genannt, eine gewisse Agniezka (in Polen heisst eigentlich jede dritte Frau so)

An meinem ersten Arbeitstag bin ich zu der besagtenAdresse hingestiefelt und bin erstmal am nur polnisch sprachigem Portier hängengeblieben. Irgendwie hat er mich dann verstanden und meine liebe chefin agnieszka geholt, die jedoch auch nur polnisch spricht.

Naja,verdammt komische Situation. Sie labert fröhlich auf mich ein und bringt mich an meinen Arbeitsplatz im Archiv,einem grossen Raum in dem etwa sechs Leute arbeiten. Ich werde kurz jedem vorgestellt, sie zeigt mir meinen schreibtisch und , ja ich konnt es nicht fassen, geht weg. Da steh ich nun mitten im Raum, alle glotzenden Deutschen an und ich weiss nicht was ich machen soll.

Ich hab mich erstmal hingesetzt und hatte ja überhaupt nichts zu tun. War ne blöde Situation.

Zum Glück kam dann eine andere Agnieszka (wir haben mehre) und hat mir eine Aufgabe gegeben. Paginieren nennt sich das ganze...lol... Dabei handelt es sich um das Zählen von Dokumenten. Mann muss auf jedes Blatt nummerieren und anschliessend die Gesamtzahl notieren. Naja wenigstens ist man beeschäftigt... Der Rest es Tages verlief dann herzlich unspektakulaer und ich bin standartmaessig um vier nach hause gertrottet.

Die Atmosphäre ist dort nicht ganz so cool wie in der Stiftung aber es ist schon aushaltbar J

Ja, kurz angerissen womit sich das Institut beschäftigt:

Die Hauptaufgabe liegt in der Sammlung von Dokumenten der jüdischen Kultur und Gesellschaft in Polen, wobei der Schwerpunkt beim Holocaust liegt. Das Zentrum arbeitet auch ganz eng mit Yad Vashem in Israel zusammen. Aber natuerlich wird nicht nur gesammelt, sondern auch studiert, restauriert, geordnet (das bin ich), veröffentlicht und geforscht. Es kommen oft Leue vorbei, meisstens Israelis oder Amerikaner, die nach Spuren ihrer Vergangenheit suchen, denen wir oft helfen können. So ist meines Wissens das Institut Weltkulturerbe von blablabla und gilt als das umfangreichste Archiv jüdischen Lebens in Polen. Ja, kann man stolz sein!!! Ein Teil des Instituts ist auch Museum und beherbergt jüdische Kunst und die Geschichte des Gettos. Auch kann man Ausschnitte des grausamen Stroop Berichts sehen, von einem SS-manni angefertigt, welches die Vernichtung des Gettos dokumentieren sollte...

Meine Mitarbeiter sind alles Polen die kein Deutsch sprechen, daher ist meisstens Englisch angesagt, oder ich versuche es auf Polnisch.

Es arbeiten mit mir noch zwei sehr lustige Freiwillige aus Österreich, die ungefaehr so alt sind wie ich. Die beiden reden immer sehr lustig, ich hoffe am ende des jahres kann ich deren dialekt auch.

Wie ich bereits erwaehnte ist es an mir niedere Archivaufgaben zu meistern, jedoch hab ich auch hier mein eigenes kleines projekt mit den Ösis. Und zwar bereiten wir uns vor deutschsprachige Führungen durchs Warschauer Getto anzubieten. Die beiden anderen haben schon eine bestritten bei der ich aber passiv war(sie sind ja auch oefters da als ich und daher tiefer in der materie). War ganz lustig, da haben wir eine Gruppe von hamburger rentnern 2 stunden durch das verregnete Warschau gescheucht hehe und die fanden das auch noch gut...

Weitere Details wird ich mal spaeter einstreuen, muss jetzt mal wieder arbeiten hehe

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