Dienstag, 19. Februar 2008

Wrocław und jede Menge Ska mit "Delikat"








Dieses Wochenende habe ich den Moritz, ein ASF-Freiwilliger und Kumpel, in Breslau (p.c. eher Wrocław) besucht. Die drei Tage waren echt heftig, ich hole noch immer den Schlafmangel nach, aber hey, es hat sich gewaltig gelohnt!!
Anlass der Reise war neben dem Besuch von Moritz sein eigenes Projekt, nämlich ein Konzert in Breslau mit einer Berliner und einer polnischen Skaband.

Breslau die erste...
Das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen und hab mich kurzerhand auf den Weg zu ihm gemacht. Nach sechs ätzenden Stunden Zugfahrt bin ich letzten Freitag abends angekommen und hab mit Moritz erst mal ne Kneipenrunde gedreht. Mit dabei waren Martin, der Mitfreiwillige aus Slowenien -sehr nett und ein Sprachgenie: Polnisch, Slowenisch, Deutsch und Tschechisch fliessend-, eine Kindergärtnerin aus Deutschland die in Breslau im deutschen Kindergarten arbeitet und ein Mitarbeiter der deutschen Minderheit - sehr sarkastischer Genosse aber unterhaltsam. Der Abend verlief sehr angenehm, und auch die Kneipen in Breslau sind sehr urig und süffig-würzig.
Später am Abend als wir nur noch zu dritt unterwegs waren, haben wir ein paar Polen getroffen, mit denen wir Kicker gespielt haben; natürlich Deutschland gegen Polen - Freundschaftsspiel versteht sich! Unsere Widersacher hatten ordentlich dem Bacchus gefrönt, daher war es uns ein leichtes ALLE Partien für uns zu entscheiden. Hehe, das war ein Spaß!

Breslau die zweite...
Am nächsten morgen haben wir heftigst ausgeschlafen und dann nachmittags die Band „Delikat“ aus Berlin empfangen. Die Jungs waren total ausgeflippt und sehr sympathisch, wie man halt sehnsüchtig aus dem Exil Berliner sich ausmalt. Nun gut, es stellte sich heraus, dass die Hälfte eingewanderte Hessen waren, aber nun gut, so etwas muss verdrängt werden!




Nachdem wir der Band die Stadt gezeigt haben, ging etwas später auch gleich das Konzert los in einem seeeehr angeranzten Laden irgendwo in einem Hinterhof in der Altstadt. Ähnlich einem unrenovierten vermüllten Tacheles. Im Publikum waren annähernd so viele Hunde vertreten wie Publikum bzw. Punks , eben ein richtige Rasselbande, allerdings waren auch normalos da wie z.B. ich. Die Band hielt dann auch was sie versprochen hatte und es ging gut ab.
Nach dem Konzert sind wir feucht-fröhlich mit dem Tourbus ins Edith-Stein Haus gefahren , indem ja Moritz wohnt und indem auch die Band untergebracht war. Natürlich wurde unterwegs an der Tanke noch ein Kasten Limonade besorgt, damit die Band samt Entourage nicht verdurstet... Angekommen im Etablissement * aben wir dann noch eine Weile „dagesessen“ bis wir ins Bett sind.
"Delikat" mit Kollegen und Moritz...
Am nächsten Tag ging es dann für mich leider wieder nach Warschau. Ich bin lustigerweise in den falschen Zug gestiegen, mein Ticket war nur für eine Art Regionalzug ausgestellt und befand mich nun plötzlich in einem edlen Polen-ICE. Der erste Schaffner hat mir eröffnet entweder ein teureres Ticket zu lösen, oder an der nächsten Station den Zug zu verlassen, der Zweite wollte mir dann sogar schon ne Strafe aufbrummen. Zum Glück konnte ich alles regeln und hab das neue Ticket mit bis auf den letzten Zloty in meiner Tasche bezahlt. Puh.
Nach einer Stunde musste ich dann meinem Platz einer Mutti mit drei Kindern räumen und da ohne Reservierung, hab ich dann die letzten läppischen fünf Stunden gestanden. Naja. Lol. War auch eine Erfahrung wert...


*Für den Kenner: Interessanterweise hören die Bandburschen allesamt KIZ waren sogar verdammt Textsicher und hatten einige Alben dabei...
**Die beiden anderen Bilder zeigen die Umgebung von Moritz Projekt und an einer Wand klebend der Flyer der Band...

Keine Kommentare: