Montag, 28. April 2008

Reise nach Berlin

Ich leider momentan an der nicht-schreiberitis. Ein hoffnungsloser Fall, nur noch Zwang mich na den Rechner zu setzten und loszuschreiben scheint zu helfen- was ich jetzt auch tue! je tue? Auf gehts!

äh.

ja.

Diesen Mittwoch fahre ich nach Berlin, im Auftrage von ASF. Wir feiern 50-jähriges Jubiläum und dazu wurde jeder Arsch eingeladen (darunter ich) etwas zum Feste beizutragen, in meinem Falle ein Vortrag über Polen, unserer Projektarbeit und der Zukunft von ASF in Polen. In den letzten Tagen sitz ich nun bei Wind und Wetter an der Vorbereitung. 30 Minuten muss ich füllen, ich hätte nicht gedacht, dass sich das so schwierig gestaltet. Dazu werde ich ein paar Tage noch den "Polenstand" hüten müssen, der die ganzen Früchte unserer Arbeit tragen wird! (?).
Uuuuund am Samstag findet die VorFeier von meinem Onkel statt. Vorfeier da Dienstag seine Hochzeit stattfindet aber Samstag irgendwie schon mal Party gefordert wird. mh. Aber ich freue mich schon riesig, a wegen der Hochzeit und b weil ich mich par excellence in Pelle werfen kann :)
Das wars dann aus dem Alexland.

PS: erwähnt werden muss natürlich der Umstand dass ganz Warschau zur Zeit auf dem Kopf steht aufgrund des omnipräsenten Frühlings!!! Bombe!!! Wie hinweggefeg das Graue und Kalte von der frisch grünen Welle!!!

Dienstag, 22. April 2008

Bilder...



Leider noch immer ans Bett gefesselt, daher kann ich euch von nichts Neuem berichten. Den tollen Sonnenuntergang habe ich trotzdem vom Balkon aus entdeckt und möchte ihn euch nicht vorenthalten.


Und hier noch drei Fotos von uns Wg-Jüngern, die auf der Website von Bayern 2 aufgetaucht sind:



Freitag, 18. April 2008

Im Bett...


Irgendein fieser polnischer Virus hat mich seit zwei Tagen hingesteckt und liege seitdem im Bett. Man hat theoretisch unendlich viel Zeit ALLEs mal machen zu können- aber nutzt man natürlich nicht. Lethargisch liegt man mit voller Nase und Null Bock auf Garnichts auf den mehr oder weniger weichen Federn und versucht krampfhaft sich für irgendetwas zu motivieren. Immerhin habe ich schon an die acht Filme geschaut, einiges gelesen und mit viel Anstrengung sogar mein Zimmer aufgeräumt. War auch bitter nötig, konnte mich schon fast mit den Staubfuseln zudecken. Jetzt mit freiem Blick aufs Fenster und frisch bezogenem Bett macht das Kranksein fast sogar ein wenig Spaß. Nein, aber wirklich, ich neige nur Überspitzung, so schlimm ist es gar nicht. Nur hoffe ich das der ganze Spuk dann spätestens morgen vorüber ist. Immerhin ist Zeit Geld und man lebt schließlich nicht unendlich!
Grade ist Kamil aus Karlsruhezurückgekehrt- zuvor habe ich zwei Tage alleine in der Wohnung gehaust. Clara besucht grade ihren Macker in München und Kamil hat die Woche über ehemalige polnische Zwangsarbeiter im Rahmen eines Projektes unserer Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung in Karlsruhe, ihrem ehemaligen Einsatzort, begleitet. Das ist schon eine tolle Sache, den alten Menschen wird somit noch einmal die Möglichkeit geboten Deutschland einmal anders, als in der Erinnerung geblieben, zu erleben. Leider kam ich für solche Begleitprojekte nicht in Frage da mein Polnisch einfach zu schlecht war und leider immer noch ist.
Heute Abend wäre ich eigentlich in das Café des französischen Kulturinstituts in Warschau gegangen, was aufgrund des schon erwähnten polnischen Virus ausfällt. Nun gut, das wird auf nächste Woche verschoben. Warum grade dieses Café? Nun, mein frankophiles Blut wabert immer noch in mir und es kotzt mich, sagen wir es ärgert mich, dass mein Französisch so flöten geht. Der Betreiber des Cafés ist Franzose und organisiert jeden Freitag den „sprich-Französisch-Tag“. Ich bin auch schon auf die anderen Gäste gespannt :)
Achso, habt ihr die Radiosendung gesehen??

Mittwoch, 16. April 2008

Die Sendung läuft schon heute!!

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Achtung! Der Sendetermin hat sich kurzfristig verschoben und findet nun schon HEUTE, Mitwoch den 16. April um 15.30 Uhr und 22.30 Uhr(Wdh.)auf Bayern 2 statt.
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Hier die Ankündigung auf der Website samt Fotos von uns Freiwilligen:

http://www.br-online.de/bayern2/nahaufnahme/reportage-kirche-und-welt-die-aktion-suehnezeichen-wird-50-jahre-alt-ID1207838220278.xml

Sonntag, 13. April 2008

Radioreportage!!


Bald ist es soweit, die Reportage über unser Freiwilligenleben wird bald im Radio gesendet und zwar am nächsten Freitag, dem 18. 4.08, um 15.30 Uhr, (Wiederholung 22.30 Uhr) aufBayern2, hier findet Ihr dann auch online was dazu:http://www.br-online.de/bayern2/nahaufnahmeWer keinen BR empfängt oder den Sendetermin verpasst, der kann sie ab Freitagauch von der BR-Seite als Podcast runterladen. Den Link geb ich euch noch, habe ihn aber noch nicht gefunden. Ich habe die Sendung schon gehört, es lohnt sich! :) Der Reporter hat unser Freiwilligenleben gut getroffen, es gibt nur kleine Unstimmigkeiten, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen.


Kurze Preview der folgenden Tage: Die nächste Woche wird sicherlich sehr abwechslungsreich (wenn alle Termine klappen!!!). Am Dienstag bekomme ich eine Führung im Sejm, dem polnischen Pendant des Bundestages. Dort arbeitet ein deutscher Praktikant, der uns ein wenig umherführen will. Mitten im politischen Trubel der polnischen Nation! Am Abend habe ich hoffentlich die Möglichkeit die Synagoge zu besuchen. Dort findet ein Diskussionsabend zwischen dem polnischen Präsidenten und dem israelischen Präsidenten Shimon Peres statt- sprich hochinteressant aber auch sicherlich schwierig ein Plätzchen zu finden. Bin schon sehr gespannt worüber geredet werden wird.
Ursprünglich hatten wir auch am Dienstag einen vagen Auftrag, nämlich für eine Dresdener Flüchtlingsorganisation zwei Tschetschenische Kinder vom Flughafen abzuholen und sie in die französische Botschaft zu bringen. Das Ganze sollte im Rahmen einer Familienzusammenführung ablaufen, die den Kindern und den Eltern ein gemeinsames Leben (Warten?) in Polen ermöglichen sollte. Eltern und Kinder sind anscheinend in verschiedenen Flüchtlingslagern in verschiedenen Ländern. Leider gab es anscheinend Probleme mit der Deutschen Polizei und das Ganze wird daher wahrscheinlich eher ohne unsere Hilfe ablaufen. Schade!


In der Stiftung gibt es auch Neuigkeiten. Erwähnte ich bereits dass auch die Stiftung ein umfangreiches Archiv besitzt, in dem alle polnischen Opfer des Nationalsozialismus gelistet sind und deren Anträge und Papiere gelagert werden? Dort werde ich in nächster Zeit öfter mal hinfahren, das Archiv ist in den Westen Warschaus ausgelagert, und aushelfen, sprich Aktenberge von DS1231412 nach GX12312414 schieben…

Dienstag, 8. April 2008

Es grünt- und zusätzlich Palaver

Es grünt und sprießt! So langsam aber sicher erwacht Warschau langsam aus dem Winterschlaf, es zeigen sich immer mehr die ersten Knospen, die Stadt riecht und alles scheint zum Leben zu erwachen!! Es ist echt eine Erlösung, das ganze monotone Grau und kalt-nasse hat mich schon tierisch genervt! Dazu alle Leute dick verwickelt und immer von A nach B hetzend... Auf dem Weg zur Arbeit zeigt sich nun aber Warschau von Tag zu Tag von einer schöneren Seite, es blättert und zwitschert – herrlich!
Da ist es fast schon schade dass uns hier nur noch sechs Monate bleiben, ich blicke schon fast traurig auf das Ende unseres Dienstes entgegen. Es wäre sicherlich besser nicht darüber nachzudenken und das Momentane zu genießen, aber wer beherrscht schon seine Gedanken? Sicherlich nicht einmal Kurt Beck.... trotz seiner starken Führungsqualitäten.

Zur Zeit protzt unsere WG mit gähnender angenehmer Leere, nachdem die letzten Wochen sich die Gäste praktisch bei uns gestapelt haben. Clara hatte Sippe zu Besuch, Freundinnen, Kamil einen Kumpel, unser Radioreporter und noch ein ASF –Freiwilliger aus Ausschwitz. Full house! Das hat zwar auch etwas angenehmes, aber jetzt ist auch endlich mal wieder Zeit für die ein oder andere Lektüre oder einen ruhigen Tee mit Mucke. Es ist ganz komisch, ich habe mich hier in Warschau wahrhaftig zu einem Teetrinker entwickelt. Früher war das für mich eher ein Schimpfwort und für mich selbst war es einfach nur ekelhaft, da ich Teetrinken immer nur mit Kranksein verband. Jetzt sitz ich öfters bei einem guten Earl Grey mit Milch und Zucker im Sessel bei einer guten CD. Bloß vor den Färbstoffen die da angeblich sich im Tee befinden sollen habe ich Angst!

Auf Arbeit in der Stiftung der pl.-dt. Aussöhnung bereite ich grade meinen Vortrag vor den ich beim ASF-Jubiläum in Berlin am zweiten Mai halten werde. Das Thema ist grob Gegenwart und Zukunft der ASF-Projekte in Polen, veranschlagt sind 30 Minuten. Viele Leute werden sicherlich nicht zuhören, der Raum „K3“, für Polen zugeteilt ,fasst nur an die 40 Zuschauer – ein Klacks gegen den Raum „Hörsaal“ für Israel und Frankreich mit mehreren hundert. Wieder mal typisch, wo doch Polen, wie ich finde, eine wichtige Rolle spielen sollte. Denen werden wir es zeigen! Diesen Missstand werde ich auf jeden Fall in den Vortrag einfließen lassenJ

Donnerstag, 3. April 2008

Unter Beobachtung...


Der bayrische Rundfunk war bei uns zu Besuch. Genauer gesagt Wolfram Huke, ein freier Mitarbeiter des Senders der uns ein paar Tage begleitet hat um anschließend einen Beitrag im Radio zu produzieren. Spannende Sache, oder?? Wolfram war ne sehr sympathische Type, selbst noch Student und ehemaliger Freiwilliger in Polen. Er selbst war vor sechs Jahren in Krakau auf einer Pädiatrie in Krakau tätig, aber bei einem anderen Dienst als ASF. In einem Hospiz! Das ist die Station des Krankenhauses wo hoffnungslose Fälle auf den Tod warten. Das muss sicher eine sehr heftige Erfahrung gewesen sein - das Ganze sogar anderthalb Jahre lang. Jeden von uns hat er einen Tag auf der Arbeit begleitet und zwei Nächte bei uns gepennt…
Wolfram hat uns nun Tag auf Tag ein mit seinem lustigen ARD/BR – Mikro begleitet. Anfänglich hat ich ziemlich Schiss vor dem Teil, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Einmal aufgeregt redet man solchen Stuss zusammen. Als Clara und ich das erste mal gefragt wurden wie wir denn die Wohnung in Schuss hielten klang das ungefähr so:
A: Ja, äh, naja, eigentlich sind wir ja ordentlich. Die anderen vorher äh waren schlampiger…
C: Ja, auf jeden Fall. Wir sind voll schlampig eigentlich…. Ja…… auf jeden Fall. Äh halt Freiwillige…
A: Blablabla…
Widersprüchlich, kein System und einfach nur peinlich hehe. Naja das hat sich glaub ich mit der Zeit etwas geändert. Eins nehm ich mir aber vor: In Zukunft werde ich mehr Verständnis haben für Leute die in Formaten wie TVtotal zur Sau gemacht werden weil sie vor der Kamera Scheisse erzählt haben… Ich erinner nur an den „dümmsten Menschen“ auf Youtube. Vielleicht doch nicht so doof der Kerl!
Wir wurden zu den unterschiedlichsten Themen befragt, der Schwerpunkt lag aber ganz klar auf unseren „normalen“ Leben hier, wie es sich lebt als deutscher Freiwilliger in Warschau, was wir fühlen und was uns bewegt. Mal schaun was dabei herauskommt! Der Beitrag geht glaub ich Ende April auf Sendung und für alle nicht bayrischen Leser gibt es das Ganze das als Podcast als Download auf der Internetseite des Senders. Ich versorg euch natürlich mit dem Link- es sei denn es kommen peinliche Dinge vor!

Achso, auf dem sprachlichen Sektor gibt es Neuigkeiten. Seit einiger Zeit haben sich die Sprachkurse gemischt und Clara und ich sind nun mit zwei Chinesinnen in einem Kurs die überhaupt nicht auf unserem sprachlichen Niveau sind. Vielleicht kündigen wir den Vertrag, sparen das Geld zugunsten von Bier. Vielleicht ist auch ein neuer Kurs drin, wir werden schauen.